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(P. palustris) und die Schwanzmeise (P. caudatus) kommt in den Laubwaldungen und Gärten, die Tannenmeise (P. ater), die Haubenmeise (P. cristatus), und das Goldhähnchen (Reg. ignicapillus) und (Regulus crococephalus) in Tannenwaldungen das ganze Jahr hindurch häufig vor. Die Laubwaldungen bewohnen ferner: die Ringeltaube (Columba palumbus) und die Holztaube (Col. oenas), während die seltenere Turteltaube (Col. turtur) die Nadelwaldungen vorzieht. Die Zahl derFeldhühner (Tetrao perdix) wurde durch den strengen Winter 1844–1845 sehr vermindert: die Wachtel (Tetrao coturnix) besucht alljährlich in ziemlicher Anzahl die Felder. Mit ihr kommt und verläßt uns wieder der Wachtelkönig (Rallus crex/tt>). Der Goldregenpfeifer (Charadrius auratus) wird auf dem Striche im März und Oktober hie und da auf Saatfeldern bemerkt, während der Kiebitz (Vanellus cristatus) auf dem Durchstriche in ungeheuern Schaaren – jedoch selten – auf den Fildern einfällt. Auch die große Trappe (Otis tarda) wurde schon auf den Feldern gesehen. Der Storch (Ciconia alba) nistet in den meisten Ortschafen des Bezirks, der Reiher (Ardea cinerea) besucht im Winter die Bäche des Schönbuchs; auch brütet ein Paar alljährlich in einem Forchenwalde unweit Waldenbuch. Die Waldschnepfe (Scolooax rusticola) findet sich in günstigen Jahrgängen in großer Anzahl auf dem Striche in den Waldungen ein und brütet auch manchmal hier. Die große Sumpfschnepfe (Scol. major) wurde vor einigen Jahren auf einer Wiese unweit Sielmingen geschossen. Das grünfüßige, sowie das schwarze Wasserhuhn (Fulica chloropus und atra) wurde schon öfters an den Bächen in der Nähe von Waldenbuch auf dem Durchstriche ermattet gefangen; beide Arten nisten an dem Bären- und Pfaffensee, sowie am Dachensee. Auf diesen Seen, den einzigen größeren im Bezirke liegenden Gewässern, sowie am Dachensee unweit Feuerbach, erscheinen auch, außer der Stockente (Anas boschas), Knäck- und Kriekente (An. querquedula und crecca), die Spießente (An. acuta), sonstige Arten von Wasser- und Sumpfvögeln, z. B. die Heersumpfschnepfe (Scol. gallinago), die Wasserralle (Rallus aquaticus), ferner 2 Strandläufer (Totanus ochropus und glottis), die Seeschwalbe (Sterna nigra), der Gänsesäger und der weiße (Mergus merganser und albellus), Taucher (Podiceps auritus und minor) u. s. w.[1] Das Vorkommen der verhältnißmäßig geringen Anzahl der letzteren Arten ist hauptsächlich dem Mangel des Bezirkes an größeren Gewässern zuzuschreiben. So haben die ganz nahe an der Grenze des Bezirks liegenden Altwasser des Neckars

  1. Ein Exemplar des letzteren hielt sich vor 2 Jahren längere Zeit in dem Feuersee bei Stuttgart auf.
Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Stuttgart, Amt. J. B. Müller's Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 1851, Seite 033. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAStuttgartAmt_033.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)