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verhältnißmäßig wenige Ablösungsfälle vorgekommen sind, mehr als irgend eine andere Gemeinde des Bezirks belastet.

Noch gegenwärtig erheben in derselben

1) die Staatsfinanzverwaltung aus eigenem Recht: Hellerzinse 153 fl. 18 kr.; jährliche Gülten: Roggen 56 Schffl. 4 Sr.; Dinkel, 50 Schffl.; Haber, 102 Schffl. 5 Sr. 3 V.; zelgliche Gülten: Dinkel, 75 Schffl. 7 Sr. 1 V.; Haber, 77 Schffl. 1 V.; Bodenwein, 30 Aim. 14 I. 4 M. 2 Q.

2) Die Staatsfinanzverwaltung im Namen der Universität Tübingen: Hellerzins und Kuchengefälle, 21 fl. 22 kr.; Jährliche Gülten: Glatte Frucht, 3 Schffl. 4 Sr. 2 V.; Dinkel und Haber, 8 Schffl. 1 Sr.; Bodenwein, 7 I. 2 M.; zelgliche Gülten: Dinkel, 1 Schffl. 3 Sr.; Haber, 1 Schffl. 2 Sr. 3 V.

3) Die Stiftungspflege Feuerbach: Hellerzinse, 14 fl. 21 kr.; jährliche Fruchtgülten, nach Rauhem, 4 Schffl, 2 Sr.; zelgliche Gülten: Dinkel, 3 Sr. 3 V.; Haber, 3 Sr. 3 V.; Bodenwein, 3 Aim. 10 I. 1 M.

4) Die Pfarrei Weil im Dorf: Bodenwein, 1 Imi

Vicinalstraßen, die den Ort mit der Umgegend in Verkehr setzen, gehen nach Bothnang, eine besonders frequente nach Weil im Dorf und Leonberg, eine weitere führt in der Nähe des Pragwirthshauses auf die von Ludwigsburg nach Stuttgart und Canstatt führende Landstraße. Ferner geht die Stuttgart–Ludwigsburger Eisenbahnlinie, eine halbe Viertelstunde östlich vom Ort, über die Markung, auf der auch eine Haltstation sich befindet.

Feuerbach (Furbach 1229, Fuwerbach[1]) erscheint als Biberbach, wie der Ort ursprünglich geschrieben wurde, im Jahr 1075 in gleichen Verhältnissen, wie Bothnang, in der Reihe der Widdumsgüter des Klosters Hirschau, welches von Graf Adelbert von Calw, † 1099, die halbe Kirche und eine Hube erhielt und um die Jahre 1130, 1150, 1176 seinen hiesigen Besitz noch vergrößerte (Cod. Hirsaug. S. 32, 58, 78, 91), im Jahr 1281 aber solchen (curiam Seelhof apud Feurbach, in dicta villa curiam Hailigenhof etc.) sammt Pfarrsatz an Kloster Bebenhausen verkaufte (Annal. Bebenhus. bei Hess Mon. Guelf. 259), welches letztere schon im Jahr 1229 allhier Güter besaß.

Feuerbach gehörte nebst Bothnang, Zazenhausen, auch Gütern zu Ditzingen und Vaihingen, zur Herrschaft Frauenberg, die ihren Namen


  1. Biberbach ist wohl der ältere Name des durch Feuerbach fließenden Feuerbaches, sowie des Dorfes. Ersteres erhellt aus Cod. Laur. no. 2418, wo im Jahr 789 Zazenhausen als super fluvio Biberbach gelegen vorkommt, letzteres aus den Eßlinger Spitallagerbüchern, wo unter dem Jahr 1304 Viwerbach und später hiefür Feuerbach vorkommt.
Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Stuttgart, Amt. J. B. Müller's Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 1851, Seite 155. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAStuttgartAmt_155.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)