Seite:OAUrach 146.png

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von Würtemberg; 1424 verkaufte ebenderselbe Heinrich Pfäler oder nach unserer Art zu reden, von Pfäler, an Albrecht Dietrich und Hansen die Späten die Burg und das Gut Hohenheim, „als ich das erkauft habe um Hansen Bombasten von Hohenheim um 300 fl.“ Agnes von Melchingen, die Wittwe Heinrichs, verkaufte 1445 dem Grafen Ludwig I. von Würtemberg „die Burg Pfeln bey Urach und den darunter gelegenen Weiler gleichen Namens.“ Von dieser Zeit an kam der Weiler in Abgang, die Einwohner zogen nach Urach, s. Urach. Doch verkaufte noch 1492 Hans Blankenhorn von Sirchingen an Grafen Eberhard im Bart einen Lehenhof zu Pfeln um 40 Pf. Heller. Sattler. Gr. IV. S. 26. Von dem Weiler Pfeln oder Pfälen hat auch das Pfäler-Thal seinen Namen.

e. Die Espach-Mühle, Eispelmühle, eine Mahlmühle, 1/8 Stunde oberhalb der Stadt.

f. Die untere und die mittlere Papiermühle, gleich oberhalb der Espachmühle an der Erms, nahe beysammen.

g. Die obere Papiermühle, 1/4 Stunde oberhalb der Stadt, ebenfalls an der Erms. Sie ist die erste und älteste Papiermühle des alten Herzogthums. S. 119. Die Erms macht hier einen beträchtlichen Fall. Diese drey Papiermühlen liefern Schreibpapier, auch Postpapier, Druck- und Packpapier.

h. Die Mietenhäuser Mühle, eine Mahlmühle mit einer Öhlmühle, 1/2 Stunde oberhalb der Stadt an der Erms. Sie ist, wie die andern genannten Mühlen, Privat-Eigenthum, und hat ihren Namen von dem abgegangenen Weiler Mietenhausen.

i. Die Pulvermühle, 5/8 Stunden oberhalb der Stadt an der Erms, vormals herrschaftliches, nun Privat-Eigenthum. Sie stand früher bey dem untern Stadtthor, wo sie 1660 aufgerichtet wurde. Nachdem sie dort am 5. April 1707 aufgeflogen war und ungeheure Verwüstung in der Stadt angerichtet hatte, wurde sie an die jetzige Stelle versetzt. Auch hier flog sie nachher zweymal, am 9. Aug. 1752 und am 10. Aug. 1819, in die Luft. Der Betrieb des Werks ist dermalen gering.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Urach. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1831, Seite 146. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAUrach_146.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)