Seite:OAUrach 189.png

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Pfarrstelle zu. An den Grundgefällen (168 fl.) hat auch das Spital Urach einen kleinen Antheil.

L. hat eine angenehme Lage und ist einer der fruchtbarsten und wohlhabendsten Alporte. Es hat eine kleine Kirche und ein Schul-Haus. In der Kirche, welche im Jahr 1741 neu gebaut worden, werden jährlich 2 Predigten und alle 14 Tage Kinderlehre gehalten. Neben dem Feldbau wird die Leinenweberey stark betrieben. Die Einwohner haben das Lob des Fleißes und der Sparsamkeit und zeichnen sich durch besondere Frömmigkeit aus, s. S. 54, 57. Von Lonsingen zieht ein angenehmes Wiesenthälchen einerseits nach Bleichstetten, andrerseits gegen Gomadingen hin. Am Anfang desselben, gegen die Lauter hinabziehenden Wiesenthälchens befindet sich der S. 31 bemerkte Hungerbrunnen. Bey dem Orte erhebt sich ein Hügel, der den Namen „Kirchberg“ führt. Der Ort war immer ein Bestandtheil der Grafschaft Urach, und diese Verbindung verdankt derselbe auch mit andern eine Frohnabgabe von 7 fl. für das Heuen und Öhmden in dem großen Brühl und den Hofwiesen zu Urach. Einige Güter kamen 1396 von Betha von Seeburg an Würtemberg. Im dreyßigjährigen Kriege wurde auch L. fast ganz eingeäschert.


14. Metzingen,

ein evangel. Pfarrdorf mit Marktgerechtigkeit, an der Erms und an der Landstraße nach Urach und Reutlingen, 3 Stunden unter Urach, mit 4084 Einwohnern. Den Zehenten und zwar den großen, den Wein- und Noval-Zehnten, auch die Hälfte des kleinen und des Heu-Zehenten hat mit der nachbemerkten Ausnahme der Staat; die andere Hälfte des kleinen und des Heu-Zehnten die Gemeinde gegen einen jährlichen Hellerzins von 45 Pfund oder 32 fl. 8 kr. An dem Floriansberge und auf den dazu gehörigen Wiesen und Ländern hat die Universität Tübingen den großen und kleinen, den Wein- und Heu-Zehenten; ein kleiner Zehent-Antheil gehört auch zur Meßnerey zu Metzingen. Die Grundgefälle betragen 482 fl.; daran haben: der Staat 170 fl., die Heiligenpflege

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Urach. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1831, Seite 189. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAUrach_189.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)