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Die Einwohnerschaft besteht aus einem Pächter mit seiner Familie. Der Hof hat 5 Gebäude, ist zehentfrei und wird nach rationellen Grundsätzen bewirthschaftet. Er hat eine eigene Markung, welche 1696/8 M. groß ist. Bei dem Hofe liegt ein kleinerer See. Von einem größeren See ist noch der durchstochene Damm vorhanden.

Dieser Hof theilte sich früher in Ober- und Unter-Buchenbach. Er war ein adeliches Gut, welches ohne Zweifel ursprünglich von der Herrschaft Winnenden zu Lehen ging. Bei den Erwerbungen, welche der Deutschorden in dieser Herrschaft machte, kam auch der große und kleine und der Heu-Zehent in Buchenbach in seinen Besitz. Gegen die Mitte des sechzehnten Jahrhunderts gehörte Buchenbach Georg von Bernhausen zu Buchenbach, † 1541, dessen Wittwe Maria, geborne Gaisberger, es 1584 an Melchior Jäger, württembergischen Geheimenrath, verkaufte; zu des letzteren Gunsten verzichtete im Jahr 1585 der Deutschorden auf die eben genannten Zehnten. (Sattler Herz. 5, 98.) Schon im Jahr 1587 kam der Ort von dem ebengenannten Besitzer auf Joh. Jak. Breuning, welcher den Abend eines, zum Theil weitesten Reisen – durch fast ganz Europa und den Orient – gewidmeten Lebens allhier in stiller Ruhe zubrachte, indeß noch im Jahr 1614 Obervogt zu Waiblingen wurde, als welcher er im Jahre 1616 verstarb. Seine Erben werden im Jahr 1620 wegen ihres Besitzes im Amte Winnenden als württembergische Vasallen aufgeführt. Am 3. Mai 1659 verkaufte Hans Ernst Imhof zu Kirchentellinsfurt, dessen Frau Maria Catharine, eine Breuning war, Schloß und Gut Buchenbach um 15.000 fl. an Johann Leonhard Breitschwert, worauf es dem Ritterkanton Kocher einverleibt wurde. (Johann Wilhelm und Johann Konrad von Breitschwert von Buchenbach, Vetter der Breitschwert von Ehningen. Johann Leonhard Breitschwert von Buchenbach 1684. Johann Wilhelm Breitschwert von Buchenbach, Hofgerichtsassessor zu Tübingen seit 1710). Von der letztgenannten Familie erwarb im Jahr 1711 das Gut Eberhard Friedrich Freiherr von Neipperg, kaiserl. Generalfeldmarschall, Gouverneur der Veste Philippsburg, Obrist eines Infanterieregiments und Direktor der Ritterschaft in Schwaben, Cantons Kreichgau, † 1725 August 10.; aber schon seine Erben, namentlich sein Sohn, Wilhelm Reinhard Graf von Neipperg, kaiserl. Geheimerath, Generalfeldmarschall etc. (geboren den 27. Mai 1684) verkaufte ihn den 10. September 1728 um 24.000 fl. an Carl Alexander, damaligen Prinzen, nachherigen Herzog von Württemberg, von welchem er dem Kammerschreibereigut einverleibt wurde.

Württemberg hatte übrigens schon früher hier Erwerbungen

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Waiblingen. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1850, Seite 120. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAWaiblingen0120.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)