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Fürderer Bösch von Winnenden und Fürderer Schenk jeder ein Viertel davon. Hans Truchseß von Höfingen kaufte im Jahr 1407 ein Viertheil des großen und kleinen Zehenten von ihnen und wurde in demselben Jahre damit belehnt. Er verkaufte es am 22. April 1433 an die Dürner von Dürnau Brüder, welche es im Jahr 1436 von Württemberg geeignet erhielten; noch in demselben Jahre, 1436, verkaufte einer dieser Brüder Georg an Wilhelm Truchseß von Stetten den ältern, Vogt zu Waiblingen, dieses Viertel für 560 fl. rhein.

Im Jahr 1486 trennte Graf Eberhard der ältere von Württemberg die Kirche von der Pfarrei Waiblingen und errichtete eine eigene Pfarrei, deren Patronat wie das von Waiblingen württembergisch blieb.

Begütert war allhier das Augustinerkloster zu Eßlingen; diesem schenkte den 12. Juni 1398 Adelheid von Wernizhausen, Heinrichs von Iberg Wittwe, einen „Hof genannt Honacker bei Waiblingen“ (Staatsarch.) Einen Besitz erkaufte hier das Kloster Steinheim im Jahr 1441 von Wilhelm Truchseß von Stetten. Antheil an Zehnten besaß das Priorat Nellingen. welches solchen im Jahr 1509 an Kloster Wörnizauhausen um 240 Pfund Heller verkaufte; letzteres Kloster hatte schon 1482 von Graf Eberhard dem jüngern von Württemberg den Weinzehenten zu Hohnacker sammt dem Kelterwein, Zinswein, Theilwein und 48 Zinshühnern mit beiden Keltern und bei 15 Morgen eigene Weingärten um 2187 fl. erworben. Auch der Heilige zu Winnenden besaß 1537 ein Lehen. – Im Jahr 1560 waren am großen Zehenten die Herrschaft, die Früstingerspfründe und die neue Frühmesse zu Waiblingen, die Ortspfarrei, die Pfarrei Neustadt, an den übrigen Zehenten diese und Kloster Wörnizauhausen betheiligt.


19. Gemeinde Klein-Heppach,
Gemeinde dritter Classe mit 574 Einwohnern. worunter 1 Katholik.


Das Dorf Klein-Heppach liegt am Ende der über dem rechtseitigen Remsufer sich ausbreitenden Hochebene, 11/4 Stunden östlich von Waiblingen und 1/2 Stunde nordwestlich von Groß-Heppach, wohin es eingepfarrt ist. Gegen Osten und Norden grenzen die Winnender Berge an, wovon noch das Köpfle unserer Markung angehört, das auf seiner westlichen und südlichen Abdachung mit Reben bepflanzt ist und eine herrliche Aussicht von Neuffen bis Hohenstaufen gewährt. Der Boden ist fruchtbar und die climatischen Verhältnisse sind sehr günstig.

Klein-Heppach ist dem Forstamte Schorndorf und dem Cameralamt

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Waiblingen. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1850, Seite 165. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAWaiblingen0165.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)