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Fürderer Bösch von Winnenden (Crus. Ann. 3, 325); eine Base Fürderers wird im J. 1433 obige Mya Schenkin von Winnenden genannt.

Im 16. Jahrhundert erscheint das zum niedern Adel gehörige Geschlecht der Rau von Winnenden. Hans Raw von Winnenden, Schwiegersohn Wilhelms Truchseßen von Höfingen, kaufte dessen Erben im Jahr 1500 ihren Antheil an Oberndorf und Poltringen ab (Gabelk.), derselbe war in den Jahren 1512 und 1513 österreichischer Statthalter in Rothenburg am Neckar (Rittersch. Replik. 1704 Beil. p). Wolfgang Rau von Winnenden, welcher im Jahr 1521 das von Daniel Nothaft erkaufte Schloß Helfenberg zu Lehen empfing, wurde im Jahr 1525 von den aufrührerischen Bauern ermordet. Wolf Rau von Winnenden war 1627 in Baden-Durlach’schen Hofdiensten. Im Laufe des 17. Jahrhunderts zog diese Familie nach der Wetterau.

Was von dem Amte Winnenden nicht über die Herren von Weinsberg an das Haus Württemberg gekommen war, bestand in der Deutschordenskommende Winnenden, welche im Jahr 1291 erstmals vorkommt und eine Stiftung der Herren von Winnenden oder der von Neuffen, wenn nicht gar der Hohenstaufen gewesen zu seyn scheint; im obigen Jahre, den 28. Januar, schenkte Richenza, Wittwe Bertholds von Neuffen, derselben sechs Huben von Allmersbach. Im Jahr 1482, December 4., verkaufte der Commenthur Jörg Truchseß von Waldeck das „große Ordenshaus uf dem steinernen Stock“ zu Winnenden sammt Capelle, Pfisterei Stall und Hof für 200 fl. an Reinhard von Gärtringen, dieser im Jahr 1488 an Graf Eberhard den altern von Württemberg, (Steinhofer 3, 478), worauf der Orden außerhalb der Stadt ein neues Haus mit Asylrecht erbaute.

Von den hiesigen Commenthuren ist folgende Reihe bekannt: „Bruder Heinrich von Bachenstein, Comthur von Winnenden, des deutschen Hauses Schafner“ 1292 Sept. 11., Johann von Sachsenheim 1426, Burkhard von Westerstetten 1444, Stephan von Hoggingen 1447, Georg von Wollmershausen 1475, Georg Truchseß von Waldeck, genannt Heimerdinger, 1480. 1499, Heinrich von Neuneck 1515 † 1541 Nov. 30., Sigm. Stettner von Holdermannstetten 1542, Johann von Bellersheim 1545. 1566, Christoph von Dachroden 1573. 1587, Johann Cuno von Hohenegg 1587. 1591, Georg von Reinstein 1600, Johann von Gleichen (war evangelischen Glaubensbekenntnisses) 1602, † 1608 Febr. 6. zu Winnenden, Wolf Erhard von Muggenthal 1609, Bernh. Wilhelm von Schwalbach 1611. 1612, Ludolf Jakob von Landenberg 1612, Johann Theobald Hundpiß von Waldrambs 1627. 1629, Johann Konrad von Lichtenstein 1629. 1637, Johann Jacob von Daun 1636. 1638, Rudolf Wigulejus Hund von Lauterbach 1638, † 1646 Oct. 18. zu Virnsberg, Joh. Adam Lösch von Hilkershausen 1644. 1655, Joh. Bernhard von Elkershausen, gen. Klüppel 1653. 1657, Joh. Ludwig von Goggenbach 1657, Franz Rudolf von Haunsberg 1655. 1658, Liborius Christian von Sparr 1658 bis 1665.

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Waiblingen. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1850, Seite 217. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAWaiblingen0217.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)