Seite:OAWeinsberg 027.png

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|- | Dezember || 1840 || style="text-align:right;" | – 15,0 °R. || || Dezember || style="text-align:right;" | – 15,8 °R. |- | Februar || 1841 || style="text-align:right;" | – 12,0 °R. || || Januar || style="text-align:right;" | – 13,5 °R. |- | Januar || 1842 || style="text-align:right;" | – 10,0 °R. || || Januar || style="text-align:right;" | – 12,8 °R. |} Das Jahresmittel betrug:

in Weinsberg.       in Stuttgart.
1842 + 7,62 + 7,60
1843 + 8,16 + 7,82

Von Barometerbeobachtungen stehen nur folgende zu Gebot (Weinsberg bei 674′ Meereshöhe des Beobachtungsortes, Stuttgart bei 831′ Höhe):

höchster tiefster mittlerer Stand
1839 in Weinsberg 28″ 03,00′′′   26″ 11,00′′′   27″ 07,70′′′
1839 in Stuttgart 27″ 11,78′′′ 25″ 07,07′′′ 27″ 04,60′′′
1840 in Weinsberg 28″ 04,50′′′ 27″ 01,0′′′ 27″ 08,83′′′
1840 in Stuttgart 28″ 00,88′′′ 26″ 08,84′′′ 27″ 04,70′′′

Aus obigen Thatsachen geht jedenfalls soviel hervor, daß die Temperaturverhältnisse der Oberamtsstadt denjenigen von Stuttgart gleichkommen, wo nicht noch etwas günstiger sind.

Weniger mild ist der Natur der Sache nach das Brettachgebiet, weil dieses gegen N. und NO. offen und daher den rauheren Nord- und den schärferen NO.winden mehr ausgesetzt ist, auch nicht selten von den Kochernebeln heimgesucht wird. Meist ist die Schneebahn durch das gegenüber geschlossene Eberstadt-Hölzerner Thal bis über die Oberamtsgrenze bei Bitzfeld hinaus schon oder noch fahrbar, wenn durch das Sulmthal bis an die Löwensteiner Bergsteige kein Schlitten fortzubringen ist. Auch die Blüthe- und Erntezeit fällt hier etwas später als in dem Sulmthale. Noch bedeutender aber ist die climatische Verschiedenheit zwischen den Niederungen und der um 1000–1100′ höher gelegenen Hochebene, den Löwensteiner Bergen, dem Burgfrieden und dem Mainhardter Wald. Dort zieht der Winter nicht nur um 4–8 Tage früher ein, indem es oben schneit, während es unten regnet, sondern er hört auch oft um 14 Tage später auf, so daß man oft unten zu pflügen anfängt, während man oben noch im Schlitten fährt. Der in weit größerer Masse fallende, durch die hier ungestört herrschenden Winde und Stürme in den Hohlwegen und Schluchten oft mannshoch zusammengetriebene Schnee, welcher nicht selten über Nacht alle Communication selbst auf der Landstraße unterbricht, bedarf zu seinem Abgang oft eines mehrtägigen lauen Westwindes und Regens. Die Blüthe-

Empfohlene Zitierweise:
F. L. I. Dillenius: Beschreibung des Oberamts Weinsberg. Karl Aue, Stuttgart 1861, Seite 027. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAWeinsberg_027.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)