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Gegenüber dem Hause Hohenlohe trat Pfalzgraf Friedrich mit Auslösungsansprüchen auf und machte Miene den Ort in Besitz zu nehmen; er leistete jedoch am 11. März 1471 zu Heidelberg gegen anderweitiges Zugeständniß (s. Böhringsweiler) hierauf Verzicht. In der hohenlohischen Theilung von 1615 (Goth. Hofkalender auf 1836 S. 119) kam Mainhardt mit Zugehörungen an Hohenlohe-Pfedelbach, wo es blieb, bis es nach dem Aussterben dieser Linie in der Theilung von 1728–29 an Hohenlohe-Waldenburg-Bartenstein gelangte, welch letzterer Linie seither die Grundherrlichkeit und das Patronat zustand.

In der Kipperzeit (1621) war allhier eine hohenlohische Münzstätte.

Was die hiesige Kirche betrifft, so verordneten die Grafen Albrecht und Kraft von Hohenlohe im Jahr 1486, daß zu besserer Unterhaltung des Pfarrers, der bisher mit den Stolgebühren nur 14 fl. erhielt, die bisher zum Bau der Kirche verwendeten Zehnten in Mainhardt, Steinbrück, Schönhard, Frohnfalls, Reichenbach, Büchelberg, Dennweiler (Dennhof) und Gailsbach zu ewigen Zeiten vom Pfarrer eingezogen werden sollten. (Hanselm. 1, 523; Wibel 2, 274.) Diese „ewige Zeiten“ endeten im 30jährigen Kriege, wo der Wald so entvölkert wurde, daß der Pfarrer sich und seine Familie vom Ertrag des Zehnten nicht mehr erhalten konnte, weßwegen er sich genöthigt sah, die regierenden Grafen um eine fixe Besoldung an Geld und Naturalien zu bitten, was ihm willfahrt wurde.

Die Reformation erfolgte hier zugleich wie im ganzen Fürstenthum Hohenlohe. Gregorius Frigher, past. Mainhard., hat schon die concordiae mit unterzeichnet. (Walch.)

Die Episcopalrechte wurden durch das fürstlich evang. Consistorium Pfedelbach ausgeübt, zu dessen Decanat es 1562 kam, bis das Fürstenthum im Jahr 1806 der württ. Oberhoheit unterworfen wurde. Mainhardt kam zuerst an das Decanatamt Öhringen und ging von diesem erst im Sommer 1822 an das Decanatamt Weinsberg über.

In politischer Beziehung wurde Mainhardt nach der Mediatisirung 1807 dem Kreise Öhringen, dem Oberamt Neuenstein, dem Cameralamt Öhringen zugetheilt und hatte ein königl. Unteramt seinen Sitz daselbst.

Bei Errichtung von 12 Landvogteien im Jahr 1810 kam das Unteramt Mainhardt von dem Oberamt (Neuenstein) Öhringen an das Oberamt Weinsberg. Landvogtei am unteren Neckar. Ende

Empfohlene Zitierweise:
F. L. I. Dillenius: Beschreibung des Oberamts Weinsberg. Karl Aue, Stuttgart 1861, Seite 305. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAWeinsberg_305.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)