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vollzählig erhaltenen 21 ganerblich Maienfels’sche Hintersassen blieben jedoch forthin bei dem Hause von Gemmingen, welchem an den bürgerliche Geldstrafen der fünfte Theil zukommen sollte. Im Jahr 1806 kam Unter-Heimbach mit dem Hohenloh’schen Fürstenthum unter württembergische Oberhoheit, und wurde zuerst dem Oberamt Neuenstein, hernach Öhringen zugetheilt (Manifest von 1810), von welchem es 1811 an das Oberamt Weinsberg übergieng.

Noch ist hier anzuführen, daß sich um’s Jahr 1622, also während des dreißigjährigen Krieges, eine adelige Familie von Zorbau hier niederließ und verschiedene Güter mit 2 Höfen erkaufte, Ihre Behausung ist das jetzige Hirschwirths- und das Matth. Gulden’sche Haus. Sie starb aber schon im Jahr 1662 mit einer Freifrau von Zorbau, geb. von Rinkenberg, wieder aus und der Gutsbesitz fiel der gräfliche Herrschaft heim. Begräbniß und Epitaphien von Mitgliedern dieser Familie finden sich in der Kirche.

Der den Hohenloh’schen Grafen angehörige, noch jetzt durch seine Bauart und durch einen theilweisen Grabenumfang ausgezeichnete Hof, noch jetzt „das hohe Haus“ genannt, war der Sitz der gräflichen Forstmeister und wurde nach deren Aufhören an Privaten verkauft. (S. oben S. 355.)

Die Reformation erfolgte hier mit der der Hohenlohe-Öhringschen Orte in dem Jahr 1551–1556. Der erste evangelische Pfarrer wird 1556 mit Namen angeführt. Bis zum Jahr 1613 gehörte auch das benachbarte Adolzfurth mit Hahnenbusch in die Parochie, obwohl es schon früher eine eigene Kirche hatte. Vor der Mediatisirung stand Unter-Heimbach unter dem fürstlich Hohenloh’schen Consistorium Pfedelbach. Im Jahr 1807 wurde es dem Decanat Öhringen zugetheilt, von welchem es im September 1822 mit Mainhardt an das Dekanat Weinsberg übergieng. Im kirchlichen Filialverbande steht seit alten Zeiten damit die Gemeinde Geddelsbach mit 295 Seelen. (S. Geddelsbach.)

Gefällberechtigt waren hier zur Zeit der Ablösungsgesetze von 1848 und 1849: 1) der Fürst von Hohelohe-Waldenburg-Schillingsfürst, 2) Freiherr von Gemmingen-Bürg, 3) Freiherr von Weiler, 4) der Fürst von Hohenlohe-Bartenstein, 5) der Fürst von Löwenstein, 6) die Stiftungspflege Eschenau, 7) die Pfarrei Unter-Heimbach.

Zum Schluß folgt hier eine Abbildung von dem oben VII. 4. A. und S. 351 erwähnten merkwürdigen alten

Empfohlene Zitierweise:
F. L. I. Dillenius: Beschreibung des Oberamts Weinsberg. Karl Aue, Stuttgart 1861, Seite 360. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAWeinsberg_360.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)