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Wimmenthal,


Gemeinde III. Cl. mit 396 Einw. Katholische Pfarrei, zum Decanatamt Neckarsulm gehörig.

In einem nördlichen Seitenthälchen der Sulm, am Fuße des waldigten Höhenzuges, welcher das Sulm- und Eberstadter Thal, und hier, in seiner Umbiegung gegen Südosten, das Sulm- und Brettachgebiet scheidet, von dessen Vorsprüngen rings umgeben, und nur gegen Süden mit der schmalen, in die Sulm ausmündenden Bachsohle offen, liegt das ziemlich kleine katholische Pfarrdorf. Mit der Oberamtsstadt, von der es 15/8 Stunden (geom.) entfernt ist, verbindet es ein bei Ellhofen über Grantschen ziehendes schmales, steinbeschlagenes, bergiges Fahrsträßchen, besser und bequemer ein bei Sülzbach von der Weinsberg–Löwensteiner Poststraße abfallendes Vicinalsträßchen, das von hier aus über einen sich etwas verflachenden Sattel des obgedachten Höhenzuges aufsteigend, die Verbindung zwischen dem Sulm- und Brettachgebiet über Dimbach vermittelt.

Der kleine, namenlose, von Osten aus einem Einschnitte dieses Höhenzuges herkommende Bach durchschneidet einen Theil des nicht gar regelmäßig gebauten Dorfes, biegt sich unterhalb desselben gegen Süden um und mündet nach einem Laufe von kaum einer Stunde bei Sülzbach in die Sulm.

Nur wenige Wohngebäude sind von ansehnlicher Größe und mit steinernen Unterstöcken versehen. Viele kleinere verrathen die minder günstigen Vermögensumstände der Bewohner. Die Ortsstraßen sind – mit Ausnahme des durchziehenden Vicinalsträßchens - nicht gekandelt, doch ziemlich reinlich gehalten.

Etwas seitabwärts von dem gedachten Vicinalsträßchen, auf der Westseite des Dorfes, steht die im Jahr 1845/46 vom Staate (an der Stelle der alten, im Jahr 1453 vom Kloster Schönthal gebauten, engräumigen und baufälligen) neuerbaute Kirche. Sie ist 75′ lang und 46′ breit, hat zu beiden Seiten, in Süden und Norden, je 3 lange, hohe, rundbogige Fenster, auf der westlichen Giebelseite über 9 Staffeln, zwischen 2 runden Säulen ein rundbogiges Eingangsportal mit Fronton, über diesem Portale 3 kürzere, rundbogige Fenster neben einander, im östlichen Chore um zwei Stufen erhöht den Hoch- und neben dem vom Schiffe dahin führenden rundbogigen hohen Triumphbogen in beiden Ecken des Schiffes je einen Seiten-Altar. Der Chor hat keine Seitenfenster in Süden und Norden. Nur

Empfohlene Zitierweise:
F. L. I. Dillenius: Beschreibung des Oberamts Weinsberg. Karl Aue, Stuttgart 1861, Seite 400. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAWeinsberg_400.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)