Seite:OberamtCalw 250.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Eine gewöhnliche Rindviehrace wird gehalten und durch zwei Landfarren, welche ein Bürger Namens der Gemeinde hält, nachgezüchtet. Der Handel mit Vieh ist ganz unbedeutend.

Die Schweinezucht ist gering, dagegen laufen 230 Stücke Landschafe, welche den Ortsbürgern gehören, auf der Weide, was der Gemeinde nebst der Pferchnutzung gegen 300 fl. jährlich einträgt.

Die Zucht der Ziegen, des Geflügels und der Bienen ist nicht von Belang.

Als Gewerbe sind 2 Schildwirthschaften und 2 Krämer zu nennen.

Vicinalstraßen führen nach Stammheim und nach Gültlingen.

Die Gemeinde besitzt etwa 450 Mrg. Waldungen, die einen jährlichen Ertrag von 90 Klaftern und etwa 3000 Stück Wellen liefern, der größtentheils zu Gunsten der Gemeindekasse verkauft wird. Überdieß sind Gemeindegüter vorhanden, von denen die älteren Bürger je 1/8 Morgen unentgeldlich benützen dürfen. Über Gemeinde- und Stiftungshaushalt s. Tabelle III.

An dem sogen. Todtenweg, östlich vom Ort, wurden Grundmauern von einem Gebäude aufgefunden.

Holzbronn kam mit der Herrschaft Zavelstein an Württemberg; seine Bewohner hatten zum Schloß Zavelstein keine Jagdfrohnen zu leisten, dafür jedoch auch keine Holzgerechtigkeit im Frohnwald, wie die übrigen Zavelsteiner Orte; nur die Schloßgüter mußten sie mitbauen helfen.


Hornberg,
Gemeinde III. Kl. mit der Baiermühle, 184 evang. Einw. – Pfarrfilial von Zwerenberg.


Auf dem nur 1/8 Stunde breiten Bergrücken zwischen den tiefeingeschnittenen Thälern des Zwerenbachs und des Kollbachs liegt 41/2 Stunden südwestlich von der Oberamtsstadt und 1/2 Stunde südwestlich von dem Mutterort das mittelgroße Dorf, dessen meist ansehnlichen Bauernwohnungen in mäßigen Entfernungen von einander, hinter Obstbäumen versteckt, hingebaut sind. Sein Name ist von Horn d. i. Eck, Spitze abzuleiten.

Die kleine Kirche (Kapelle) ist schon ziemlich alt, enthält jedoch nichts Bemerkenswerthes; von den 2 Glocken hat die größere die Umschrift: Christian Ludwig Neubert goß mich in Ludwigsburg anno 1771; auf der kleineren steht in Majuskeln: O rex gloriae veni cum pace. Die Kirche ist Eigenthum der Gemeinde und die Unterhaltung liegt den örtlichen Kassen ob.

Das im Jahr 1842 neu erbaute, geräumige Schulhaus enthält,

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Calw. Karl Aue, Stuttgart 1860, Seite 250. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtCalw_250.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)