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vom Hasen 3 Stück hier geschossen, (davon ein altes und ein junges Männchen vom Januar und November 1871 in die vaterländische Naturalien-Sammlung gestiftet, einer in meinem Besitze). Maulwürfe, weiße und gelblichweiße, kamen mir schon mehrmals, leider aber zum Ausstopfen nicht mehr tauglich, zu. Von Vögeln erhielt ich einen vollständigen Albino von Motacilla alba selbst geschossen; beobachtet und sicher festgestellt habe ich, konnte ihrer aber leider trotz aller Mühe nicht habhaft werden: 1 Caprimulgus europaeus L., 1 Emberiza miliaria L., 1 Fringilla montana L.

Von Nagern kommen vor: das Eichhorn (rothbraun und schwarz) Sciurus vulgaris L., der Hamster Cricetus frumentarius Pall.; gegenwärtig ziemlich selten, früher häufig; 1786 bis 1799 hat er urkundlich hier und in der Igersheimer „Au“ und 1822 drei Stunden von hier sich so vermehrt, daß die herrschaftlichen Pächter Nachlaß von ihrer Fruchtgilt erhielten; ferner die Schermaus Arvicola terrestris L.; die Waldwühlmaus, A. glareolus Schreb. Von Mäusen: Haus- und Waldmaus, mus musculus L., sylvaticus L., Feldmaus Hypudacus arvalis Pall. Die Hausratte ist durch die Wanderratte gänzlich vertrieben, letztere kommt leider sehr häufig vor.

Von Schläfern erhielt ich: Myoxus glis L. und avellanarius L., die große und die kleine Haselmaus; von der Gruppe der Spitzmäuse sind nach Bauer und meinen Beobachtungen anzuführen: Sorex araneus L., fodiens Pall. vulgaris L., sowie noch 3 unbekannte, unter denen eine ist, deren Körper nur 3–4 cm hat, wohl pygmaeus?

Von Vespertilionen kommen vor: die große Hufeisennase Rhinolophus ferrum equinum Buff., die gemeine Speckmaus Vespertilio murinus Schreb., die große Speckmaus Vesperugo noctula Daub., die Zwergfledermaus V. pipistrellus Buff., die spätfliegende V. serotinus Daub., die weißscheckige V. discolor Natt. und V. Daubentonii Leisl, die Wasserfledermaus, beide auf dem Zuge, das Großohr Plecotus auritus L. und das Kurzmaul Synotus barbastellus Daub.

Wenden wir uns nun zur Vogelwelt, so finden wir:

Eigentliche Adler. Aquila fulva L., der Steinadler, in diesem Jahrhundert schon mehrere Male in hiesiger Gegend verstrichen: es wurde am 29. November 1808 von einem hiesigen Bürger ein solcher ganz ermattet und ausgehungert mit der Hand gefangen ins Schloß gebracht, wo man ihn in einem

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann, Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Mergentheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1880, Seite 61. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtMergentheim0061.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)