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Standorf, wohl mundartlich für Steindorf, trugen die Herren von Hohenlohe mit Neubronn, Oberndorf und andern Orten der Herrschaft Röttingen vom Kloster Fulda zu Lehen (s. Neubronn.) Es blieb mit jenen Orten Hohenlohisch, als die genannte Herrschaft 1345 an Würzburg verkauft wurde, kam aber mit Neubronn und Oberndorf 1396 durch Heirat an Konrad v. Weinsberg, und von diesem nicht wie jene beiden Orte an Rosenberg und Würzburg, sondern an Brandenburg-Ansbach, so daß es ganz die Schicksale von Creglingen theilte.

Seit 1429 hatte der Pfarrer von Creglingen wöchentlich in Standorf eine Messe zu verlesen; seit 1570 besorgte der Unterkaplan von Creglingen den evangelischen Gottesdienst. (Uff. Nebenst. 2, 212 f.)


1292. Kraft v. Hohenlohe verkauft zeitweilig seine Güter zu Standorf für 235 Pfd. Hllr. an Deutschorden. St.A.

1408. Bei einer Theilung zwischen Hans und Fritz Truchsessen v. Baldersheim fällt an jenen, was der Vater und er bisher besessen zu Standorf. Arch. d. h. V. v. Unterfr. XIV, 3, 158.

1429. Konrad v. Weinsberg urkundet, daß die Gemeine zu Standorf ein allda gelegenes eigenes Gütlein nebst einem in das Gemeinholz gehörigen Lehen-Laub an den Pfarrer zu Creglingen übergeben, wofür derselbe wöchentlich eine Messe in Standorf verlesen soll. St.A. Uffenh. Nebenst. 2, 212.

1531. Die Gemeine Standorf verkauft an die Engelpfründe zu Creglingen eine jährliche Gilt von 1/2 Fuder Wühlwein, Creglinger Aich, um 60 fl. rhein. auf Wiederlösung binnen 36 Jahren. Ebend.

1544. Hans Jagstheimer zu Rothenburg hat von Brandenburg-Ansbach einen Hof in Standorf zu Lehen. St.A.

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann, Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Mergentheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1880, Seite 670. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtMergentheim0670.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)