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Brach- und Stoppelweide 120, aus der Pferchnutzung 5–600 Gulden, und aus Allmanden, die an die 86 berechtigten Bürger vertheilt sind, von jedem derselben 6 Gulden.

Die Rindviehzucht (Heilbronner Schlag) ist bedeutend und im Zunehmen; zwei Farren sind aufgestellt. Sommer und Winter laufen 400 Stück fein- und rauhwollige Schafe auf der Markung. Von den hier aufgemästeten Schweinen (halbenglisch) werden auch nach außen verkauft; Hühner werden ziemlich viel gezogen.

Grabhügel, worin gefallene Schweden bestattet sein sollen, befinden sich im Stöckerbild drei, im Jungholz einer. –

Die alte Straße, Kaiserstraße, geht jetzt als Feldweg in den Fluren „Teufelshecke“ und „Heiligenäcker“; von letzteren bis zur Holzspitze zeigt sich Geisterspuk. Östlich vom Ort „hohe Burg“.


Rengershausen, alt Reingershusen, d. h. Behausung eines Reinger, hatte im 13. Jahrhundert eigenen Adel, war vom 14ten an im Besitz theils der Schenken von Limpurg, theils des Deutschordens, der Klöster Gnadenthal und Schönthal, der Seldeneck und anderer Herren, bis zuletzt Deutschorden in den Alleinbesitz tritt.

Die Kirche wurde vom Hoch- und Deutschmeister 1792 erbaut, das Pfarrhaus schon 1680 aus den Gefällen der erledigten Pfarrei.

Pfarrer: Weigand Serösser 1477. Ulr. Follin 1540. Karl Jak. Eberlin 1800–1830. Bernh. Herderer 1842. Matthä. Münst 1853. Xav. Wengert 1876.


1258. Cirlo de Reingershusen plebanus Zeuge in einer Würzburger Urk. U.B. 3, 417. (Würzburgisches in Rengershusen von einem conversus Wolframmus Abh. d. hist. Kl. d. Münch. Ak. 13, 3, 21.)

1307. Ulrich Schenk v. Limpurg rector parochialis ecclesie in Rengershusen. Wib. 1, 31.

1370 Goltstein v. Gattenhofen macht gegen Kloster Gnadenthal Ansprüche auf den Hof zu Rengershausen, Weinberge in Dörzbach und den Hof zu Meßbach, erscheint aber nicht vor dem Landgericht in Würzburg. W. F. 9, 56.

1374. Hans v. Berlichingen bekennt dem Kloster Gnadenthal 85 Pfd. schuldig zu sein von der Ansprache wegen, die das Kloster zu dem Hof in Meßbach und dem in Rengershausen hatte. Ebend. 57.

1381. Peter Stang, Edelknecht, verkauft die Mühle zu Rengershausen an DO. um 26 Pfd. St.A.

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann, Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Mergentheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1880, Seite 701. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtMergentheim0701.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)