Seite:Oberamt Aalen 124.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Die einzelnen Orte treten mehrentheils erst im 14ten und 15ten Jahrhundert in die Geschichte ein, doch Kochen, Waiblingen, Adelmannsfelden, Essingen, Roden, Lauterburg schon im 12ten.

Wellstein, Schneitberg, Ahelfingen, Osterbuch, Abtsgmünd, Fachsenfeld, Neubronn schon im 13ten Jahrhundert.

Zum Herzogthum Alemannien gehörte der ganze Bezirk; welchen politischen Gauen aber derselbe zugetheilt war, läßt sich nicht mit irgend einiger Bestimmtheit sagen. Der Brenzgau endete wahrscheinlich am Abhange der Alb, entsprechend dem Heidenheimer Wildbann (s. V., 3. A., d. 3). Der Riesgau erstreckte sich mit Sicherheit nur bis in die Bopfinger Gegend, dagegen werden Iggingen und Mulfingen im Oberamt Gmünd in einen „Drachgau“ versetzt. Von einem schwäbischen Kocher- und Jaxtgau ist nichts bekannt.

Eine eingeborne Dynastenfamilie war höchst wahrscheinlich die des berühmten Bischofs Otto v. Bamberg, am Albuch zu Hause, uns scheint – bei Essingen. Dieselbe war jedoch wenig begütert. Um so mächtiger sind die Grafen v. Dillingen gewesen, welchen die Höhe des Albuchs dürfte zugehört haben, besonders Lauterburg (von wo 1128 Adalbert palatinus de Luterburch sich nannte), sammt mancherlei Gütern am Fuße des Gebirgs, von Forst und Mögglingen bis Alfdorf hin.

Den ansehnlichsten Theil des Bezirks glauben wir jedoch für eine Stammbesitzung der Hohenstaufen halten zu dürfen, weßwegen dann auch etwas später mehrere Geschlechter des Bezirks als Reichsministerialen bezeichnet werden und z. B. die Herren von Rechberg sowie verschiedene Gmünder Geschlechter als weitum begütert im Bezirke erscheinen. Auch Lauterburg ist von der ausgestorbenen Dillinger Pfalzgrafenlinie ohne Zweifel an die Hohenstaufen gekommen (obgleich die Herren von Schnaitberg noch im 13ten Jahrhundert Ministerialen des fortblühenden Dillinger Grafenhauses gewesen sind). In einem ansehnlichen Theil des Bezirks hat Conrad IV. den Limburger Schenken den Wildbann geschenkt und mit der ausgedehnten freien Pürsch (s. V., 3. A., d. 3.) soll Friedrich I. seine getreuen Ministerialen in Gmünd und der Umgegend begabt haben.

Ministerialis imperii heißt 1236 Siferidus de Adelmannesveld und Rudolphus de Bragewanc, welcher Ort früher zu Heuchlingen gehörte. Auch gibt es Gründe für die Annahme, daß ein Zweig der Herren v. Ahelfingen das berühmte Reichsministerialen-Geschlecht von Weinsberg gewesen ist; s. hist. Zeitschrift f. d. wirtemb. Franken. 1853, S. 24.

Doch ging es hier im Bezirke wie fast überall mit den hohenstaufischen Besitzungen: sie kamen allmälich in andere Hände und ihre früheren Ministerialen machten sich mehr und mehr selbstständig. Das

Empfohlene Zitierweise:
: Beschreibung des Oberamts Aalen. J. B. Müller's Verlagshandlung, Stuttgart 1854, Seite 124. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Aalen_124.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)