Seite:Oberamt Aalen 130.jpg

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(vgl. z. B. Breitang und Treppach). Bei einem Zuge auf den Freihof bei Stödtlen – gegen Öttingen – wurde 1741 ein Ausschüsser von Wasseralfingen erschossen.

In Aalen, wo auch eine preußische und eine österreichische (eine österr. auch in Hüttlingen und Unterkochen oder Wasseralfingen) Werbstation sich befand, waren in ältern Zeiten alle Bürger bewaffnet und thaten abwechselnd die nöthigen Wachdienste u. s. w. Späterhin aber erhielt die Stadt gewöhnlich einen Korporal nebst sechs Gemeinen auf den Beinen zur Bewachung der Stadt. Ihr Reichskontingent stellte sie – durch Werbung – zu den Regimentern Baden-Durlach Infanterie und Herzogl. württemb. Dragoner.

Die Reichsstadt Gmünd hatte gewöhnlich ein etwas größeres Häufchen Musketire unter den Waffen, die reichsritterschaftlichen Herrschaften dagegen waren meist so klug, sich mit dem im Grundsatz anerkannten jure armorum zu begnügen und blos Joseph Anselm v. Adelmann organisirte seine Dorfjugend einigermaßen militärisch, obwohl nur zu Verherrlichung feierlicher Gelegenheiten.

Übrigens wurden zu Ergänzung des reichsritterschaftl. Reichskontingents bisweilen auch von den einzelnen Herren Aushebungen vorgenommen und als im siebenjährigen Kriege z. B. der Herr v. Wellwart auf Fachsenfeld einen Bauernknecht zu Treppach 1759 gewaltsam wegnehmen ließ, entstand dadurch eine Fehde mit Ellwangen.


2. Kirchliche Verhältnisse.


Bei der Nähe des alten Klosters Ellwangen mit ausgedehnten Besitzungen auch in unserem Bezirke, ist eine frühe Gründung von Kirchen nicht unwahrscheinlich. Zu den ältesten im Bezirk dürfte Unterkochen gehören und Schechingen, um so mehr, wenn die Orte Cocalingas und Sechingas im Testamente des Abts Fulrad hieher zu deuten sind. – Im Besitz von Gütern zu Hammerstadt war das Kloster Fulda bis 839; Hirsau erhielt um den Anfang des 11. Jahrhunderts Schenkungen zu Forst und Essingen. 1024 umschloß der von Kaiser Heinrich II. dem Kloster Ellwangen bewilligte Bannforst im Virngrund einen ansehnlichen Theil des Oberamts und besonders viele Activlehen besaß die Propstei späterhin im ganzen Bezirke, neben unmittelbaren Gütern sowohl des Propstes als des Kapitels. Mit Gütern bei Forst ist auch das Kloster Brenz-Anhausen gleich bei seiner Stiftung 1125 begabt worden, die aber, wie es scheint, späterhin verwechselt wurden. Weiteren Grundbesitz hatten Lorch (den Cunenhof bei Essingen), die Gmünder Klöster, das Dominikaner- und das Augustinerkloster, so wie Gotteszell;

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: Beschreibung des Oberamts Aalen. J. B. Müller's Verlagshandlung, Stuttgart 1854, Seite 130. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Aalen_130.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)