Seite:Oberamt Aalen 164.jpg

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Güter, Zehnten, Kirchsatz und Widdum, Hirtenamt u. s. w. um 1000 fl. 1449), so wie die ellwangen’schen Lehen zu Affalteried, Treppach, Ober- und Unter-Rombach, Mantelhof, Hofherrn u. s. w. Sein früh verstorbener Sohn Kraft „zu Lauben 1465–66. c. ux. Osanna v. Degenfeld hinterließ einen Wolf v. W. minderjährig, 1488– † 1538–39, der c. ux. Potemiane v. Stettner fünf Söhne und fünf Töchter zeugte. In Folge des frühen Todes von Hans Kasper und Hans Heinrich kam die Herrschaft Unterböbingen ganz in den Besitz von Hans Wolf (1538–54) c. ux. Cunigund v. Adelmann und ging aus den Händen seiner Töchter Anastasie und Margarethe für die Wellwartsche Familie verloren. Von den zwei weitern Brüdern Hans Georg (1538–66) und Hans Bartholomäus zu Lauben, starb dieser als der letzte Mann seines Stammes 1570–71, beerbt von Schwestern und Schwesterkindern, welche aber Laubach an den Vetter Hans Sigmund v. W. verkauften.

II. Ulrich II. nämlich zu Leinroden 1439–93 c. ux. Eva v. Hürnheim pflanzte die ältere Linie fort. Von seinen drei Söhnen Wilhelm I. 1490– † 1518 c. ux. Beatrix v. Sachsenheim, Hans 1493–1518 und Sigmund I. canonicus ellwang. hatte Hans c. ux. Ottilie v. Harbach – drei Söhne, Wilhelm II., Christoph † 1541 zu Leinroden und Sigmund II. Wilhelms 1538–1556 † c. ux. Anna v. Westernach, Töchter Susanne und Elche brachten ihr Erbtheil (Weiler Leinroden) an ihre Gemahle, zwei Herrn von Horkheim, so wie eine Schwester Sibylla von Christoph einen Theil von Rodamsdörfle geerbt hat. Sigmund II. aber 1529– † 1557 bekam in der Erbtheilung 1535 – das Dorf Fachsenfeld und seinem c. ux. Anna v. Rechberg, Sohn Hans Sigmund, sind alle Lehen dieses Familienzweigs zugefallen und auch die meisten allodialen Besitzungen desselben hat er durch Kauf wieder zusammengebracht (Laubach und Leinroden bes.), so wie das Rittergut Polsingen im Ries (1580) dazu gekauft. Er konnte 1622 Gott preisen für diesen irdischen Segen und daß er zwei Schlösser, drei Pfarrkirchen, Pfarrhäuser und Schulen, auch viele Mühlen, Schafhäuser und andere Gebäude theils neu erbaut, theils gebessert und erweitert habe, so daß alles, was er neu gemacht in den Ringmauern der Stadt Aalen kaum Raum hätte. Hans Sigmund führte die Reformation in seinem Gebiete ein, stiftete die evangelischen Pfarreien Fachsenfeld und Leinroden (s. d.) auch Polsingen, erwarb von Kaiser Rudolph 1582 Befreiung für sich und seine Unterthanen vom Hofgericht Rottweil und allen fremden Gerichten, so wie den Blutbann mit Stock und Galgen für seine Herrschaften Laubach und Fachsenfeld, wo er erst das Schloß erbaut hat. Auch Münzen ließ er zu Nürnberg schlagen für 100 Gulden 1608. Von zwei Gemahlinnen Magdalene v. Wichsenstein und Anna v. Thalheim, wurden ihm 32 Kinder geboren; fünf Söhne und ein Enkel theilten seine Hinterlassenschaft und machten bei dieser Gelegenheit einen Fideicommißvertrag, welchen Kaiser Ferdinand 17. Oct. 1623 bestätigte und welcher hauptsächlich

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: Beschreibung des Oberamts Aalen. J. B. Müller's Verlagshandlung, Stuttgart 1854, Seite 164. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Aalen_164.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)