Der Geldumsatz betrug
1846 | 96.983 fl. 38 kr. | 1849 | 61.258 fl. 1 kr. | |
1847 | 148.150 fl. 41 kr. | 1850 | 66.922 fl. 6 kr. | |
1848 | 107.953 fl. 29 kr. | 1851 | 132.999 fl. 16 kr. |
Märkte hatte die Stadt in alten Zeiten 3 – an St. Walburgi, am Sonntag vor Martini und vor Lichtmeß (Privileg von 1390). Dazu gewährte Rudolph II. je einen Nachmarkt. Jetzt finden jährlich 5 Märkte statt, je am ersten Tag Krämer-, am zweiten Viehmarkt, 2. und 3. Febr., 1. und 2. Mai, 26–27. Juli, 27–28. Septbr. 11–12. Nov. Dazu kamen noch 2 Schafmärkte (seit erfolgter Erlaubniß 1. Febr. 1839), am 4. Juli und 2. Septbr.
Ein Wochenmarkt wurde erst 13. Nov.–11. Dec. 1809 eingeführt, beschränkt auf allgemeine Lebensbedürfnisse, Früchte und Victualien, Flachs, Hanf und Leinwand, geringe Holzwaaren u. dgl. m. Die ursprünglichen Tage Montag und Freitag sind seit 1819 auf Dienstag und Freitag festgestellt.
Die Stadt wird als Gemeinde II. Classe verwaltet von einem Gemeinderath, welcher 12 Mitglieder zählt, mit dem Stadtschultheißen an der Spitze; dieser ist zugleich Rathsschreiber und besorgt die Unterpfandsgeschäfte. Ihm beigegeben sind, neben einem Rathsdiener, 3 Polizeidiener, für welche seit 1851 im Rathhause selbst eine Wachtstube eingerichtet ist, in welcher auch die Nachtwächter sich aufhalten. Vom Landjägerkorps sind ein Stationskommandant und zwei Mann in der Stadt stationirt.
Die städischen Ämter werden seit 1848 nicht mehr vorzugsweise unter die Stadtrathsmitglieder vertheilt, sondern möglichst an Dritte vergeben, um die Controlle nicht zu schwächen. Es besteht – nebst Untergang, Leichenschau und ähnlichen – eine Feuer-, Brod-, Fleisch- und Ziegelschau; eingegangen sind die Schauen für Weberblätter, kupferne Kühlröhren, Wirths-Trinkgeschirre u. a. Den Feldschutz handhaben zwei „Flurer“, für die städtischen Waldungen sind drei Holzwarte bestellt, wovon Einer in Unter-Rombach seinen Sitz hat. In der Stadt selbst gibts einen Thurmwächter und 2 Nachtwächter, – einen Spritzenmeister und einen Allarmschläger. Dabei stehen drei gute Feuerspritzen und seit 1847 ein Hydrofor gegen Brandgefahr in Bereitschaft, letzteres 1853 sehr bewährt.
Das Grundvermögen der Stadtgemeinde besteht – neben ihren Gebäulichkeiten und wenig Feldgütern – hauptsächlich in 23334/8 Morgen Wald – einst größtentheils im Freipürschbezirk, jetzt mit Jagdrecht, das an eine Anzahl Bürger verpachtet ist. 20587/8 Morgen liegen auf der eigenen Markung und werden unter Leitung des Königl.
: Beschreibung des Oberamts Aalen. J. B. Müller's Verlagshandlung, Stuttgart 1854, Seite 181. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Aalen_181.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)