Seite:Oberamt Aalen 217.jpg

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wohnte jedoch abwechselnd in Adelmannsfelden, Hochbronn und Ottenhof. Nach dem Übergang an den Staat blieb es herrschaftliche Domäne, von einem Pächter bewohnt. Auf Betrieb der verstorbenen Königin Katharina wurde das Gut an verunglückte Auswanderer vom Remsthal, welche bei ihrer Rückkehr in’s Vaterland von den ehemaligen Heimathgemeinden nicht mehr aufgenommen wurden, unentgeldlich abgetreten, im Jahr 1819. Dieselben sind jedoch großenteils auch hier abermals verunglückt, theils durch eigene Schuld, theils durch die Undankbarkeit des Bodens. Der zur Pfarrei gehörende Zehnte war vor der Kolonisirung vom Staate gegen eine fixe Fruchtbesoldung abgelöst worden.

m) Die Papiermühle wurde 1709 von einem Unternehmer aufgebaut und eingerichtet. Auf diesem 1/4 Stunde von Adelmannsfelden entfernten Punkte an der Roth bestand schon 1398 eine Mühle. Denn Frau Ytta v. Limpurg stiftete damals eine ewige Messe in die Kapelle zu Unterlimpurg und begabte dieselbe u. a. mit der Mühle zu Adelmannsfelden gelegen an der Roth, genannt Scheytten-Mühl. Die Mühle, 1572 neu aufgerichtet, hat 1598 als Mahl- und Sägmühle um 2400 fl. Hans Ludwig v. Vohenstein erkauft. Im 30jährigen Krieg wurde sie zerstört und blieb öde liegen bis zur Errichtung der Papiermühle 1709.

Inzwischen war die Mühle der Herrschaft Limpurg vogt- und gültbar geblieben, bis Schenk Vollrath diese Rechte – Malefiz und Lehenschaft ausgenommen – abtrat an Philipp Gottfried v. Vohenstein als Ersatz für den Fall, daß der von Ellwangen zu Lehen gehende Hof Zimmerberg in casu aperturae seinem Afterlehensträger von Vohenstein sollte entzogen werden.

Bis 1845 ist die Papiermühle betrieben, 1845–46 aber in eine Mahlmühle verwandelt worden, neben welcher noch andere Gebäude sich inzwischen erhoben haben.

n) Das Schleifhäusle, 3/4 Stunden südwestlich von Adelmannsfelden am Rohrweiher gelegen, war ursprünglich eine 1739–40 erbaute Schleifmühle, welche als solche bald wieder eingegangen ist.

o) Stöcken, ein Weiler, liegt eine Stunde nordwestlich von Adelmannsfelden. Hier gehörten früher zwei Höfe und ein Lehen dem Kapitel Ellwangen, 1/2 Hof der Propstei und 2/3 Höfe nebst einem Lehen der Reichsstadt Hall, die sämmtlich jetzt allodificirt sind. Einst hatten die Herrn v. Adelmann auch ein Gut hier besessen 1368, und noch im 15. Jahrhundert; angeblich haben sie es erst 1642 an Ellwangen abgetreten.

Zu Stöcken gehören ein paar kleine Hofgüter, welche gewöhnlich

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: Beschreibung des Oberamts Aalen. J. B. Müller's Verlagshandlung, Stuttgart 1854, Seite 217. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Aalen_217.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)