Seite:Oberamt Aalen 224.jpg

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Zuletzt standen als Grundherrn da das Ellwanger Kapitel, die Herrn v. Wellwart zu Laubach, die Herrn v. Rechberg zu Hohenrechberg und der Rath zu Gmünd, als Vertreter des Spitals und des Gotteszeller Klosters, das den einen seiner zwei Höfe 1410 von Fritz v. Schnaitberg sen. erkauft hatte. Im Jahr 1563 schlossen diese vier Herrschaften nach manchen Zwistigkeiten einen Vertrag. Die hohe Obrigkeit wird gemeinschaftlich geübt, von den anfallenden Freveln bekommt Wellwart einen doppelten Theil und verleiht den Gerichtsstab je in fünf Jahren zweimal. Die Gemeinde soll jährlich zwei Viermänner wählen, mit Strafgewalt von fünf Schilling u. s. w.

Von Gotteszell tauschte Hans Sigmund v. Wellwart 1601 einen Hof ein. Über die Güter der Hohenrechberger Kapelle zu Bernhardsdorf und Heuchlingen machten sich früher die zwei Linien von Heuchlingen und Hohenrechberg die Hoheit und Obrigkeit streitig, bis durch Vertrag von 1555 bestimmt wurde, daß der Hof zu B. ganz zu Hohenrechberg gehören solle, gleichwie der zu Heuchlingen der Rechbergschen Linie ebenda.

d) Bronnenhäusle, Weiler, am Abhang des Laubachthales, eine Stunde von Dewangen, in der Nähe von Laubach gelegen; ein erst in neuern Zeiten zunächst der Brunnenstube des Laubacher Schloßbrunnens gebautes Haus, wozu bald ein zweites kam.

e) Bubenrain, 1/2 Stunde v. Dewangen; zunächst bei Bernhardsdorf sind in neuster Zeit, auf einem Wiesenfeld dieses Namens, diese zwei Häuser gebaut worden. In der Nähe stand ein längst abgegangener Adelmannischer „Mäderhof,“ zu Reichenbach gehörig, an welchen die Mäderegart, der Mäderacker u. a. erinnert.

f) Degenhof, 1/8 Stunde von Dewangen, ein Ellwangensches Erblehen, in der Nähe der Vicinalstraße, dessen Besitzer vor 60–70 Jahren sein Haus hieher, wo seine meisten Güter lagen, gebaut hat.

g) Das Dreherhöfle oder Klingenhöfle, 1/2 Stunde von Dewangen, liegt ziemlich abgeschieden und mit wenig Gütern auf einem Hügelvorsprung zwischen nach zwei Seiten hin steil abfallenden Klingen; ist nicht alt.

h) Der Faulherr – ein allmählig zu einem Weiler angewachsener Hof, 3/8 Stunden von Dewangen, auf dem flachen Kamm eines Hügelrückens, mit freier Aussicht nach allen Seiten.

Schon 1403 verkaufte Wilhelm Häberling, Bürger zu Gmünd, an Cunz Adelmann seinen Hof zum Fulherrn; zwei Höfe verkauften 1662 die Herrn v. Adelmann an Herrn v. Lang und dieser 1682 an Ellwangen. An die vorbeiziehende Teufelsmauer erinnern hier eine Pfahlwiese und Pfahlacker, ein Mauerholz und Thurmwiese. Im

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: Beschreibung des Oberamts Aalen. J. B. Müller's Verlagshandlung, Stuttgart 1854, Seite 224. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Aalen_224.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)