Seite:Oberamt Biberach 042.jpg

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Bleichen: 3, zu Biberach 1, zu Gutenzell 1 und zu Unterdettingen 1, wovon jedoch nur die erste von einiger Bedeutung ist.


b. Nebengewerbe.

Musselinstickerei, Gimpenverfertigung und Handspinnerei sind die vorzüglichsten Neben-Erwerbszweige. Die Musselinstickerei wird, wie anderwärts, für Rechnung von Schweizer-Häusern betrieben, und es befindet sich dafür ein eigener Commissionär zu Biberach. Sie findet jedoch in dem diesseitigen Oberamtsbezirke viel weniger, als in den benachbarten statt. Dagegen wird die Verfertigung von Gimpen, die hauptsächlich zu den oberschwäbischen Hauben gebraucht werden, sehr lebhaft betrieben.[1] Das Gespinnste wird meist an die Schnellerhändler verkauft und von diesen nach Blaubeuren und Laichingen und in die Schweiz abgesetzt.

C. Handel.

Der Handel besteht vornehmlich in Vieh- und Frucht-Handel, in Biberach ist aber auch der kaufmännische Handel nicht unwichtig. Die Stadt Biberach hat wöchentliche Viehmärkte und Fruchtmärkte, ebenso hat auch Ochsenhausen einen jedoch nicht bedeutenden Fruchtwochenmarkt. Außerdem hat Biberach 4 und Erolzheim, Ober-Sulmetingen, Ochsenhausen und Warthausen je 3 Jahrmärkte. Im Jahr 1835 wurden auf den Biberacher Viehmärkten 112 Stück Pferde, 2483 Stück Ochsen, 1202 Stück Kühe, 1337 Stück Jungvieh mit einem Erlös von 200.971 fl. verkauft, die größtentheils in die Schweiz gingen.


  1. So verhält es sich mit den beiden genannten Erwerbszweigen nach dem Manuscript und den auf Befragen noch weiter ertheilten Erläuterungen des Herrn Stadtpfarrers Landerer. Nach einer oberamtlichen Mittheilung fände jedoch in dem Oberamtsbezirke die Musselinstickerei gar nicht statt. Dagegen findet sich in einem, während des Drucks dieses Heftes aus einer andern Veranlassung eingekommenen Berichte folgende Stelle: mit Stickerei auf Musselin beschäftigt man sich beinahe in jedem Orte, besonders verdienen die Orte Ochsenhausen, wo 60 Personen, Äpfingen, wo 30, Ringschnait, wo 40, Maselheim, wo 60, Aßmannshardt, wo 20, Ellmannsweiler, wo 30 Personen sich damit beschäftigen, namhaft gemacht zu werden.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Biberach. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1837, Seite 042. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Biberach_042.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)