Seite:Oberamt Blaubeuren 150.jpg

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10. Eckingen,

ein katholisches Pfarrdorf am Hange des Hochsträßes gegen die Donau, 21/4 St. südöstlich von Blaubeuren, mit 256 Einwohnern; kath. Dekanat und Cam.A. Ulm, F. A. Alpeck. Den großen Zehnten hat der Staat ungefähr zu 4/5, die Pfarrey zu 1/5, den kleinen, den Blutzehnten und zum Theil den Hauptzehnten die Pfarrey zu beziehen; das Obst ist zehentfrey. Gefälle hat der Freyherr von Ulm auf Erbach; etwas Weniges auch der Graf Schenk v. Castell, ersterer besitzt auch 883/8 M. Wald aus der Markung. Das Patronat ist königlich. Der Ort liegt angenehm, etwas abhängig, mit weiter Aussicht gegen Osten und Süden. Der Name des Orts wurde schon in ältern Urkunden häufiger Eckingen als Eggingen geschrieben.

Eckingen war ein ritterschaftlicher Condominatsort der Deutschordens-Commende Altshausen und des Klosters Söflingen, jene hatte 2/3, dieses 1/3 daran. Der Altshausische Theil war mit der Herrschaft Arneck verbunden, entrichtete übrigens seine Steuern zur Ritterschaft in Ehingen besonder. Die Zehnten gehörten Söflingen allein. Der Ort hat Kirche und Schulhaus, 1 Schildwirthschaft und Brauerey und eine kleine – von einer ganz unbedeutenden Quelle getriebene Mahlmühle. Die Kirche zum h. Cyriak, deren Baulast die Kirchen- und Gemeindepflege haben, liegt auf einer Anhöhe, sie war früher Filial von Harthausen; im J. 1793 wurde eine Kaplaney mit pfarrlichen Rechten dazu gestiftet. Der Erbachische Kaplan Joh. Baptist Rollin stiftete 1000 fl. Geld dazu, und die Gemeinde baute ein Pfarrhaus. In der Stiftungs-Urkunde ist bestimmt, daß der Beneficiat zwar alle pfarrlichen Verrichtungen in der Kirche zu versehen habe, daß aber die Kirche nichts destoweniger Filial von der Pfarrey Harthausen bleiben, und Eckingen auch ferner an der Baulast der Mutterkirche mittragen solle. Zum Zeichen dieser Abhängigkeit sollte der Beneficiat jährlich 1 fl. 30 kr. Recognitionsgeld für Opfer und Stolgebühren an den Pfarrer zu Harthausen

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Blaubeuren. Stuttgart: J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen, 1830, Seite 150. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Blaubeuren_150.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)