Seite:Oberamt Blaubeuren 224.jpg

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gelegen mit Zugehör etc.“. Die Veste wird also hier Greiffenburg (von den Greiffen zu Schmiechen?) genannt, während sie 1464 unter dem Namen Cünzelburg verkauft wird. S. Seißen. Zu dem Gerichtsbezirke von Weiler gehören noch die Papiermühle und die Bleiche, welche schon bei Blaubeuren abgehandelt sind.


32. Wippingen mit Lautern.

a. Wippingen, ein evang. Pfarrdorf auf der östlichen Grenze der Alp, zwischen dem Blauthal und Lauterthal, mit 381 Einwohnern, worunter 85 Katholiken sind. Den großen und kleinen Zehnten hat im Sommer- und Winterfeld der Staat, in dem Brachfeld und in den Äckern und Ländern mit Gartenrecht die Pfarrey Herrlingen. Einen Theil des ersten und zwar des Großzehnten hat die Universität Tübingen, und des Kleinzehnten in diesem Theile die Pfarrey Asch. Der Obst- und Blutzehnten steht der Pfarrey Herrlingen allein zu. Die Pfarrey Wippingen genießt den Großzehnten von 38 Mg. und hat Zehentrechte zu Bermaringen, Lautern und Hohenstein. Wippingen hat eine angenehme und günstige Lage am östlichen Hange der Alp, mit der Aussicht auf die Stadt Ulm und bis an die Schneeberge; es erzeugt auch gutes Obst, nur fehlt es dem Orte an Wasser. Die nächste Quelle, der s. g. Haldenbrunnen gegen Arneck ist über 1/4 St. davon entfernt. In alten Zeiten führte auch die Ulmer Straße durch Wippingen und Asch. Der Ort hat eine evangel. Kirche, ein Schul- und Rathhaus und eine Schildwirthschaft.

Obgleich die Einwohner von verschiedener Religion sind, so leben sie doch einträchtig beysammen; würdige Geistliche früherer Zeit, welche Bildung mit christlicher Verträglichkeit verbanden, haben viel dazu beigetragen. Zu Wippingen war auch der Pfarrer Jeremias Höslin, der Verfasser einer Beschreibung der Würt. Alp, etc. geboren. Die katholischen Kinder besuchen auch die evangelische Schule. In der Pfarrkirche zu U. L. Fr. befindet sich ein im J. 1505 gesetzter

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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Blaubeuren. Stuttgart: J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen, 1830, Seite 224. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Blaubeuren_224.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)