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Karl Eduard Paulus der Ältere unter Mitarbeit von seinem Sohn Eduard und – für das Geschichtliche – von Hermann Bauer: Beschreibung des Oberamts Gmünd


Hievon sind:

  141/8 Mrg. 0,0 Rth. als Besoldungstheile verliehen,

  423/8 Mrg. 1,5 Rth. werden für den Spitalhaushalt und die Farrenhaltung selbst administrirt, und

480    Mrg. 11,2 Rth. sind im öffentlichen Aufstreich verpachtet,
und gewähren zusammen einen Gesamtertrag von 9.699 fl. 46 kr.

Das Spital besitzt noch in der Rems zwischen Gmünd und Lorch ein Fischwasser, das um 36 kr. pr. Jahr verpachtet ist.

Auf dem Spital-Vermögen ruht die Verbindlichkeit, den gesamten Armen-Aufwand der hiesigen Stadt, soweit nicht noch andere Lokal-Stiftungen stiftungsgemäß daran Theil nehmen, zu bestreiten; außerdem sind demselben noch folgende weitere Stiftungen einverleibt worden:

1) Die Stiftung des Conrad von Hohenrechberg, welcher nach dem Stiftungsbrief d. d. Samstag vor dem Sct. Nikolaitag 1328 einen Hof zu Sachsenhof unter der Bedingung legirt, daß der Nutzen davon alle Jahre am Weihnacht Abend unter die armen Siechen im Hospital von Bett zu Bett ausgetheilt werden solle. Der Zinsen-Ertrag beträgt 21 fl. und wird in der angegebenen Weise jedes Jahr vertheilt.

2) Am Neujahrsabend sind an die hiesigen Armen 58 fl. 221/2 kr. zu vertheilen, welche von verschiedenen Stiftern herrühren.

3) Augustin Kaiser’sche Stiftung, Exprämonstratenherrs des Klosters Roth, 100 fl. Kapital mit der Bestimmung, daß alle Jahr an seinem Sterbtag (22. Dezember) der Zins hieraus unter die dürftigsten Armen ausgetheilt werden solle (Stiftungsurkunde vom 20. und 28. Januar 1814).

4) Die Stiftung des Elias Berlin, österreich. Oberlieutenants etc., Stiftungsurkunde von Lätare anno 1638, Stiftungskapital 300 fl. mit der Bestimmung, daß der Zins jedes Jahr unter den armen Leuten, so dem Gottesdienst beiwohnen, und für den Herrn Stifter dessen lebendige und todte Befreundete eifrig Gott anrufen und bitten, distribuirt werde.

5) Johannes Dreher’sche Stiftung von 1689, Stiftungskapital 100 fl. mit der Bestimmung, daß der Zins hieraus alle Jahre an die am Gründonnerstag jeden Jahres gespeist werdenden 12 ältesten Männer hiesiger Stadt vertheilt werde.

6) Lorenz Holzwarth’sche Stiftung, 370 fl. betragend mit der Bestimmung, den Zins an die Armen von der Holzwarth’schen und Kraus’schen Familie zu vertheilen.

7) Kaspar Malz’sche Stiftung von 1627, mit 100 fl. und der Bestimmung wie bei Nr. 5.

8) Stiftung des Kapiteldekans Johann Schleicher vom Jahre 1666, mit 200 fl.; der Zins hieraus ist an 100 Arme, welche je 6 kr. erhalten, zu vertheilen.

9) Stiftung des Sebastian Storr von 1699, mit 100 fl. und der Bestimmung, daß der Zins jedes Jahr am Gründonnerstag an die 12

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus, Eduard Paulus, Hermann Bauer: Beschreibung des Oberamts Gmünd. Stuttgart: H. Lindemann, 1870, Seite 225. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Gmuend_225.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)