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Karl Eduard Paulus der Ältere unter Mitarbeit von seinem Sohn Eduard und – für das Geschichtliche – von Hermann Bauer: Beschreibung des Oberamts Gmünd

allen Verkehr und Wandel hinderten, zu großem Schaden auch der Leute „auf dem Wald“, so vereinigten sich Lorch, Gotteszell und Gmünd 1560 zu Erbauung einer neuen Brücke über die Roth und zu Herstellung eines neuen Wegs für dieselbe. Wollen die Leute vom Wald diese Straße nicht bis zur Brücke erhalten, so mögen sie den alten Umweg fahren.

Die Kirche und unser Wydeme zu Rot und Donolzbrunnen (früheres Filial, Oberamt Gaildorf, S. 210) samt Zubehörden verkauften Ulrich v. Rechberg zu Gröningen und seine Söhne an das Kloster Lorch um 550 Pfund Heller a. 1357. Die Pfarrei hatte einen großen Umfang und wurde von Württemberg reformirt, ja 1574 wurden die zerstreuten Lorcher Unterthanen in der Umgegend alle von ihren bisherigen Pfarrkirchen weg an die zu Täferroth gewiesen mit ihren kirchlichen Akten und Sakramenten, späterhin auch noch Lindach.

Während des 30jährigen Kriegs wurde sogar die Pfarrei Frickenhofen mit Täferroth verbunden, was 1652 noch bestand. Neuerdings – 1835 – wurde im Filial Rupertshofen (Oberamts Gaildorf, S. 270) eine eigene Pfarrei errichtet.

Die frühere Parzelle Mäderhaus ist eingegangen.

Zu der Gemeinde gehören.

b) Buchhof, 1/4 Stunde nördlich von Täferroth oben am Abhange gegen das Sulzbachthal gelegen.

c) Rehnenmühle (s. oben), liegt an der Roth 1/2 Stunde nordwestlich vom Mutterort.

Die Rehnenmühle an der Roth wird z. B. 1587 als Lorchische Rennmühle genannt.

Eine Vischenz in der Rot bei des Stribeles Mühle uf dem Wage überließ der Gmünder Bürger H. Kurz an das Augustinerkloster.

d) Thierhaupten mit Koppenkreut, ein ansehnlicher Weiler, der 1/2 Stunde nordöstlich von Täferroth auf der Hochebene zwischen dem Sulzbachthal und dem Roththal eine sehr freundliche Lage hat.

Im Weiler Thierhaupten waren nachweisbar auch Gmünder Geschlechter begütert, welche z. B. 1443 dem Dominikanerkloster eine Gült von ihrem Gut zu Thierhaupten schenkten, 1482 ein Gut an die Heiligenpflege St. Johannis verkauften. Der Spital zu Gmünd kaufte Güter 1438 und 1494 und erwarb 1559 ein Fallgut des Klosters Gotteszell. Ein Gut der Maria-Magdalenenpflege zu Gmünd forderte Lorch 1443 mit Erfolg vor sein Gericht in Täferroth, Limburg aber verwechselte zwei eigene Güter und eine Gült des Heiligen zu Eschach, gerichtbar, vogtbar, schatzbar, dienstbar, zur Waibelhub gehörig, an Gmünd 1557. Diese zwei Güter blieben der Stadt

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus der Ältere unter Mitarbeit von seinem Sohn Eduard und – für das Geschichtliche – von Hermann Bauer: Beschreibung des Oberamts Gmünd. Stuttgart: H. Lindemann, 1870, Seite 437. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Gmuend_437.jpg&oldid=- (Version vom 9.12.2016)