Seite:Oberamt Leutkirch 260.png

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3) Baierz, Weiler mit 25 Einw., an der Staatsstraße von Wurzach nach Memmingen, wo sich die Vicinalstraße nach Roth von derselben scheidet, auf einer ziemlich steilen Höhe über dem Pfaffenrieder Bach oder der eigentlichen Roth, die hier ihren Ursprung aus zwei kleinen Seen hat, mit einer von der Parzellar-Gemeinde unterhaltenen Kapelle zur Privat-Andacht. Die Gegend umher ist sehr waldig, der Boden meist kalt und undankbar. Ganz in der Nähe der Landstraße findet man noch die Spuren einer aus dem Bauernkriege herrührenden Verschanzung.

4) Floders, Hof mit 9 Einw., westwärts unterhalb des oben genannten Weilers. Im Verzeichniß der Stiftungsgüter des Klosters Roth (in der Bulle Eugens III. vom Jahr 1152) ist neben Steinenthal ein „Flornen" erwähnt, das man hieher ziehen will. Gewisser ist, daß dieser Hof früher der in Wurzach ausgestorbenen adeligen Familie von Tannenberg gehörte, von welcher er auch als Lehen verliehen wurde.

5) Frauenlob, Weiler mit 15 Einw., unweit der Memminger Landstraße.

6) Gurben, Hof mit 10 Einw., die Umgegend hat schlechten Moos- und Waldgrund und wird meist nur als Viehwaide benützt.

7) Harma, Hof mit 5 Einwohnern.

8) Hellers, Hof mit 11 Einw., ein ehemals zum Kloster Weingarten, nun zum K. Kameralamt Waldsee lehenbares Gut, dessen jeweilige Inhaber laut Vertrag vom Jahr 1668 vom Jagen, mit Ausnahme der „Wolfsjagden," frei waren. Der Hof gehört zu der Markung von Steinenthal.

9) Kästlinswald, Hof mit 6 Einwohnern.

10) Krattenberg, Weiler 37 Einw., zerstreut, links und rechts an der Straße nach Memmingen.

11) Linden, Hof mit 7 Einw., fürstl. Wurzachsche Tafern-Wirthschaft, an der Memminger Straße. Das im Bauernkrieg zerstörte Schloß Linden, das von Einigen hieher versetzt werden will, lag im jetzigen Oberamt Waldsee, Gemeinde Unteressendorf, s. Oberamtsbeschr. von Waldsee S. 174.

12) Ober-Pfauzenwald, Hof mit 13 Einwohnern.

13) Rotheck, Weiler mit 11 Einw., brannte 1829 ab.

14) Steinenthal, Weiler mit 168 Einw., nebst a) Stählisbronn, 2 Höfe mit 8 Einw. b) Zisel, Haus mit 6 Einw. Steinenthal hat eine der Parzellar-Gemeinde angehörige, 1714 erbaute Kapelle zum h. Michael und der h. Anna, mit regelmäßigem Meßgottesdienst. Hier war nach der oben Nr. 4 angeführten Urkunde das Kloster Roth gleich anfänglich begütert; übrigens scheint

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Beschreibung des Oberamts Leutkirch. Stuttgart und Tübingen: Cotta, 1843, Seite 260. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Leutkirch_260.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)