Seite:Oberamt Ulm Seite 210.jpg

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Der 30jähr. Krieg richtete auch hier große Verheerungen an; 28. Nov. 1688 wurde der Ort von den Franzosen in Asche gelegt.

b. Wettingen, ein evang. Pfarrweiler in einer Niederung, 1/2 St. nördlich von Langenau, mit 61 Einw., C. und F. A. wie oben. Den großen Zehnten bezieht die Stiftungsverwaltung Ulm; den kleinen, den Heu- und Öhmd-, den Obst- und Blutzehnten die Pfarrei Langenau, den Novalzehnten der Staat. Die Grundlasten betragen 27 fl. 20 kr. in Geld und 454 fl. in Naturalien. Davon kommen zu: dem Staat 113 fl., der Stiftungsverwaltung Ulm 138 fl., dem Justizrath Schmid das. 101 fl., das Übrige dem Spital Geißlingen, den Heil. Pflegen Langenau und Wettingen, und der v. Bessererischen Familienstiftung in Ulm.

Wettingen hat Kirche und Schule. Die Kirche zum heiligen Cyriakus wird von der Heiligenpflege gebaut; 1753 wurde der Thurm größtentheils neu hergestellt. Die Kirche war früher Filial von Langenau und wurde als solches von dem Helfer zu Langenau versehen; allmählig erhielt sie pfarrliche Rechte – 1611 Taufen, 1756 Trauungen, 1783 Begräbniß und 1811 wurde sie endlich zur förmlichen Pfarrkirche erhoben und das Pfarramt mit der Stelle eines Helfers zu Langenau verbunden. Das Patronat der Kirche und des Schuldienstes war ehemals Ulmisch. S. auch S. 193.

W. gehörte, wie Langenau, zur Herrschaft Alpeck und kam 1383 an Ulm. Die Gefälle hatte ehemals das Kloster Anhausen, von dem sie durch Tausch mit Würtemberg an Ulm kamen. Die Pariser Golderbsen, die hier 1820 zuerst gebaut wurden, gerathen vorzüglich.


27. Nieder-Stotzingen,

[1]

ein aus zwei kirchlichen Gemeinden, einer evang. und einer

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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Ulm. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1836, Seite 210. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Ulm_Seite_210.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
  1. Bei der Bearbeitung dieses Ortes kam dem Herausgeber eine sehr schätzbare „Kleine Chronik von Nieder-Stotzingen“ zu statten, welche ihr Verfasser, der würdige und auch um die vaterländische Topographie sehr verdiente Herr Pfarrer Magenau, schon vor längerer Zeit dem statistisch-topographischen Bureau in Handschrift mitzutheilen die Güte hatte.