Seite:Oberamt Waldsee 159.png

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Naturalien, 4/5 davon bezieht die Standesherrschaft, den Rest zum größern Theil die Universität Freyburg, sodann die Armenverwaltung Waldsee, die Kirchenpflegen U.- und O.-Essendorf, Winterstettendorf, der Fürst Salm zu Baindt u. a. Der Ort hat eine Kirche, eine Schule, eine Capelle und eine Schildwirthschaft. Die Baulast an der Kirche hat die ziemlich vermögliche Stiftungspflege, an der Capelle die Gemeinde. Der Boden ist fruchtbar und ergiebig. Es wird hier starker Fruchthandel getrieben. Die Einwohner sind meistens wohlhabend und die Gemeindegründe im Besitz von Real-Gemeinde-Rechts-Besitzern. Früher war O.-E. der Sitz des Gerichts-Ammanns von dem Gericht (Herrschaft) Essendorf (s. Unter-Essendorf). 1423 erhielt Hans Brandenburg von Herzog Friedrich von Österreich einen Hof zu Lehen, der nach mehreren Lehens-Veränderungen 1673 an die Truchseßen v. W. kam und nebst einigen andern Gütern nun K. Lehen ist. Zu O.-E. gehören noch folgende auf seiner Markung liegende einzelne Häuser, die mit demselben gleiche Verhältnisse haben, und darunter begriffen sind: Bene’s Haus, Geiselmann, Geigers, Greut, Haldenkiefer, Hubers, Kretles, Schneider-Martin, Wüst-Michel, Schnait, Theussen, Tonis.

  • 2) Hetzisweiler, ein k. W. mit 46 Einw., Filial von U.-Essendorf. Den großen Zehenten bezieht von 226 Morgen die Universität Freyburg, von 145 M. das Rentamt Waldsee und von 80 M. der Graf Erbach-W.-Roth, den kleinen von 252 M. die Pfarrei U.-Essendorf, vom übrigen der Graf Erbach-W.-Roth. Die übrigen Verhältnisse sind wie zu O.-E. Vor einigen Jahren brannte H. fast ganz ab. Die neuen, durchaus mit Ziegeln gedeckten, zum Theil verblendeten Gebäude geben dem Weiler ein recht freundliches Aussehen.
  • 3) Himmenweiler, ein dem Fürsten v. Salm-Reiferscheid-Dyck lehenbarer Bauernhof mit 17 Einw., Filial von U.-E., ganz von Waldungen umgeben. Den großen Zehenten bezieht, von dem Kloster Waldsee her, die Standesherrschaft, den kleinen die Pfarrei. Ein Zweig der Herren

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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Waldsee. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1834, Seite 159. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Waldsee_159.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)