Seite:Oberamt Waldsee 174.png

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ist zweifelhaft, wahrscheinlich aber besaßen sie die Burg nur als Söldlehen und als Dienstleute der Herren von Waldsee, ohne die Dörfer, wie denn auch Heinrich von Essendorf d. ä. zu Horn in einer Urkunde von 1487 den Truchseßen Johannes von Waldburg, Herrn von Waldsee, seinen gnädigen Herrn nennt. Die Dörfer und die dazu gehörigen Theile waren im Besitze der alten Herren von Waldsee und wurden von diesen 1331 mit der Herrschaft Waldsee an die Herzoge von Österreich verkauft, von welchen sie dann mit jener an das Truchseßische Haus kamen; siehe Waldsee. Die Burg Essendorf wurde unter dem Namen „Schloß Landau“ 1444 von Eberhard von Landau an den Truchseßen Eberhard von Waldburg verkauft. Wie der Bürgermeister Schad von Waldsee 1427 und Andere später mit einzelnen Gütern zu E. belehnt worden, übergehen wir, und bemerken nur noch, daß Kirchensatz und Zehenten 1456 der Universität Freyburg von ihrem Stifter Albrecht von Österreich geschenkt worden sind. Ein Hof, das sogen. Mangoldsgut, das 1438 die Gebrüder Mangold von Österreich zu Lehen hatten, wurde 1627 nach mehreren Lehens-Veränderungen an die Erbtruchseßen von Waldburg gegeben und ist nun K. Lehen.

  • 2) Linden, ein k. W. mit 17 Einw., Filial von U.-Essendorf. Den großen Zehenten bezieht die Universität Freyburg, den kleinen die Pfarrei. Der Weiler liegt an dem Lindenweiher und besteht aus einem Bauerngut mit einer Mahlmühle und einer Sölde, dem sogenannten Weiherhäuschen. Nahe am Ufer des Lindenweihers, auf einer Anhöhe, finden sich noch die Überreste der Burg „Linden“. Sie war früher als österreichisches Lehen in dem Besitz eines Zweigs der von Stuben, welche sich von Stuben aus der Lynden nannten, und kam später durch Vererbung an Conrad von Riedheim. Dieser verkaufte „Veste und Schloß zur Lynden“ mit seinen Herrlichkeiten und Schloßrechten, den dazu gehörigen Weiher, einen Bauernhof daselbst und zwei Söldgüter zu O.-Essendorf 1511 an den Truchseßen Georg von Waldburg, der sie seiner Herrschaft Eberhardszell einverleibte. Die Besitzung war früher

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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Waldsee. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1834, Seite 174. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Waldsee_174.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)