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126 Beschreibung der Stadt Columbo.

Portugäsen werden geschlagen.Mann starck waren / da der Feind nur sieben hundert war / und nicht wuste / daß eine Flotte von Batavia kommen wäre / sechszehen Schiff starck / und auf die drey und zwantzig hundert Mann mitgebracht hätte. Wir umrungen Sie aber gar in einer Kürtze / und machten ein fünfhundert nieder / daß über zwey hundert nimmer auf Columbo kommen / derer doch der halhe Theil auch gestorben / weil Sie meinst alle blessirt waren; giengen darauf fort stracks nach Columbo.

Beschreibung der Stadt Columbo.Es ligt aber die Stadt schön eben / und ist auf der See-Seiten gantz offen. Grosse Schiffe können in den Hafen nicht lauffen / und müssen eine halbe Stund davon ligend bleiben. Auf seiner rechten Seiten ist er mit einem grossen Wasserpaß versehen / S. Croix genennet / worauf / wie Wir davor kamen / sechszehen Metalline Stuck waren / die in die See / und in den Hafen / streichen kunnten. Am Strand / auf der rechten Hand / ehe man in die Stadt kömmt / war die Port Elephant genennet / gegen welche über des Vice Roy[WS 1] Wohnung stunde. Langst den Strand allda / war es mit einer kleinen Mauren umfangen / woselbst auch eine kleine Punte war / S. Vincenz Namens / wo nicht weit davon auch ein Wasser-Pörtlein war / und dabey die Punt Allegresse. Noch weiter am Strand stunde die Pünt S. Joan, hoch mit Steinen aufgeführet / und die letzte Pünt an dem Hafen / in den es auch halb / und dabey halb ins Lannd / flanquirn kunnte / wobey auch ein grosses Thor in die Stadt gienge. Auf der Land-Seiten war wieder eine grosse Pünte aufgeführet / S. Stephan getituliret / worauf gleicherweise sechszehen metalline Stuck stunden. Nach dieser eine kleine Pünte, S. Sebastian genennet / wobey wieder eine grosse Port / die Königsport / in die Stadt führte / und nicht weit davon noch eine Pünte hatte / Madre Des, oder die Mutter Gottes / benamset / auf welchen allen Pünten,um und um die Stadt / Glocken waren / damit / wann was fürgieng / geschwind in allen Orten ruchbahr wurde. Von der Punte Madre Des war ein grosser Bach bey dem Haus Hieronymus, woselbst eine Baterie aufgeworfen war / und zwey Stuck aufhatte / mit Schrot geladen / benebenst einer kleinen Pünte, von dem dabey ligenden Capucciner-Closter / Capottin genennet. Von dar stund das Pulver-Haus / und bey dem / die grosse Pünte Hieronymus, und wieder ein grosses Thor / Mapan Namens / oben gewölbt / worauf es auch seine Stuck hatte; endlich die Punt S. Augustin, nach den benachbaurten Augustiner Closter auch so geheisen. Wo der Graben ein End hatte / war eine steinerne Brust-Wehr / S. Jago Namens / auf ein achtzig Schuh lang / biß auf eine Klippen gezogen / auf welcher / wie auf Pünte de Galle, man eine Flagge wehen lassen kann. Ausser der Stadt waren die Clöster / erstlich Acqua die Lupo genennet. Zum andern das Closter S. Sebastian, dabey eine kleine Capell. Zum dritten / ein Meilwegs davon das Closter Misericordia. Nahe bey dem Closter Acqua di Lupo stunde ein schön Herrn-Haus / worinnen unser General Sein Quartir nahm. Wir andere logirten Uns ein Theil in das erstbenannte Acqua di Lupo: Ein Theil in das Closter S. Sebastian und beyligende Logiments, welches alles nur einen halben Canon-Schuß von der Stadt war; versahen Uns von fornen / von der Stadt her / in einer Nacht / mit einer gutem Brust-Wehr / daß Wir vor Ihren Stücken sicherer wären / und bekam jeder Arbeiter Seinen Reichsthaler. Dem zwantzigsten Sept. fielen Sie starck

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vice Roy - engl. für Vizekönig.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Jacob Saar: Ost-Indianische Funfzehen-Jährige Kriegs-Dienste, Nürnberg 1672, Seite 126. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ostindianische_Kriegsdienste_b126.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)