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136 Die Portugäsen in Goa trachten nach der Silber-Flotte.

heraus nehmen / und roh aufessen / damit Sie Lust zum Beyschlaffen bekommen. Sein Geschmack ist fast wie der Geschmack unserer Erdschocken.

Portugäsen fallen wieder aus Goa.Den 17. Febr. Morgens frühe / als Wir auf unsern Schiffen die Tagwacht hatten abgeschlossen / that unser Admiral einen Schuß / scharff geladen / worauf einer von Uns auf den Mastkorb lauffen muste / zu sehen / was das wäre? Weiln es aber in India Morgens frühe grosse Nebel gibt / kunnten Wirs nicht alsobalden erkennen / was da wäre. Da aber die Sonne besser hervor kam / gegen sechs Uhr zu / (denn da ist allezeit Tag / und Nacht / gleich zwölf Stunden lang) rief unser Mann im Mastkorb: Die Portugäsen lauffen aus Ihrem Hafen / und der Admrial hat bereit die Ancker geleichtet? Worauf Wir geschwind auch die Unserigen aufwindeten / Portugäsen werden zu ruck geschlagen.und die Stuck mit doppelten Kugeln luden. Wiewohl nun die Portugäsen meinten: Wir wurden es machen wie vor etlicher Zeit / und allemahl durchgehen; weil aber die Silber-Flotte passiret war / war für Sie nichts übrig in unsern Schiffen / als Pulver / und Bley / das Wir Ihnen: Sie Uns wieder / gaben auf die zwo / biß dritte / Stund. Weiln Sie aber Ihre Stück von aussen laden musten: Wir dagegen Schieß-Pforten hatten / die Wir fürfallen lassen kunnten / so bald ein Schuß geschehen / und wieder aufziehen / so bald das Stuck mit Essig abgekühlt / und wieder geladen war; Ein reich Portugäsisch Schif will durchgehen.Sie dazu grosse / und schwehre / Schiffen hatten / Wir / leichtere; kunnten Wir Ihnen zweymahl die volle Laag geben / ehe Sie einmahl / daß Sie viel Toden aufhatten / und in Ihren Hafen Sich retirirn musten. Ein Schiff aber war mit Jenen ausgeloffen / köstlich geladen / und meinte / unter wehrenden Treffen durch unser Flotte nach Portugall zu segeln / wie es bereit auch das Loch gefunden hatte / und durchkommen war. Weil aber der Wind nicht starck genug / und es ein Galeon war / und neun hundert Seelen Reich Portugäsisch Schiff geräht in Brand.auf hatte / kunnte es / seiner Schwehren halben / denen andern Schiffen nicht nach in Hafen lauffen; Und da Wir jene so weit verfolgt / als Wir kunnten / kehrten Wir Uns mit aller Macht auf die Galeon zu / und weil es seine Segel hangen liesse / und unserer Schiff eins mit einer Feuerkugel darein schoß / gerieht das Schiff in Brand / und die Portugäsen / so schwimmen kunnten / schwummen nach Uns / die Wir auch mit unsern kleinen Booten / auf die dreyhundert aufgefangen. Wie es aber mehr / als eine halbe Stund / in Brand war / musten Wirs verlassen / und stund kaum eine viertel Stund an / so kams an das Pulver / das Sie nicht über Port geschmissen hatten. Sprang also das köstliche schöne Schiff / mit vier hundert Seelen / in die Luft; auf die zwey hundert ersoffen / denen Wir nimmer helfen kunnten / welche herrliche Victori ein Schiff von den Unserigen alsobalden nach Ceilon bringen muste / samt denen gefischten dreyhundert Portugäsen.

Holländer gehen von Goa wieder weg.Den 3. Martii sind drey Schiffe mit Volck von Batavia zu Uns / bey Goa / kommen / sechs hundert Soldaten / und vier Mortier oder Feuer-Mörsel mitbringende / deren zween zweyhundert und zwantzig Pfund / die andere zween sechzig Pfund schossen. Der Herr Commissarius aber / Kommen wieder auf Columbo.so damit kommen / Richlof von Guntz Namens / von Emden / nahm noch vier Schiff / und viel Volcks / daß auf jeden Schiffen / die vor Goa lagen / nur fünfzehen Soldaten blieben / und segelte nacher Columbo; woselbst Wir auch den 5. April wohl arrivirt; durften aber nicht landen: sondern

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Johann Jacob Saar: Ost-Indianische Funfzehen-Jährige Kriegs-Dienste, Nürnberg 1672, Seite 136. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ostindianische_Kriegsdienste_b136.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)