Seite:Ostindianische Kriegsdienste b47.jpg

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Der Autor gehet auf die Insul Damma. 47

Seinen eigenen Stuhlgang brauche / so warm / als er von Ihm gehet. Mit solchem Gift schmieren die Bandanesen Ihre lange Pfeil / die Sie von grossen Bögen / einer Mannsläng hoch / hurtig schiessen; in Banda aber tähten auch Ihre Weiber grossen Schaden damit. Denn Sie Sich auf Was für Medicin wider Gift. die Bäume setzten / und kleine Fischgeräht damit schmierten / † und / durch ein gehöhlert Röhrlein / von einem Baum / auf unser Volck schossen / mit grossen mächtigen Schaden. Weil nun gedachter Schiffsgesell / solche Seine abscheuliche Medicin, Sein Leben zu erretten / brauchte; ermeldter Zimmermann aber keinen Stuhlgang haben kunnte / giengs mit Diesem bald zu Ende: Jener aber kam durch GOttes Gnad davon / und Wir / weil Wir Uns länger da nicht betrauen durften / lieffen in die Revier hinaus / setzten Uns vor den Mund / und erwarteten unserer Flotte / die auch wenig Tag hernach ankam / und da Wir alle beysam waren / gieng es in GOttes Namen Insul Damma wieder zuruck auf die Insul Damma zu / an welche Wir / den zehenden May auch gesund arriviret. Die Indianer / die am Meer wohneten / haben Sich alsbald Freund erkläret: Da hingegen die auf dem Gebürg wohneten / Sich recht Feindselig erwiesen / und viel Volck von Uns tod geschlagen hatten / um weswegen Wir / so starck Wir waren / ans Land setzen musten / und mit unsern Zimmerleuten den Wald / so lang als eine halbe Cartaunen[WS 1] schiessen kann / umhauen; auch ein Forteresse da zu bauen anfiengen / die nach des Hertzogs Wilhelms von Nassau Namen / gleichwie die zu Banda, die Wilhelmsburg tituliret worden.

* Denn für etlich zwantzig Jahren haben die Holländer selbige Insulen mit Macht eingenommen / die Einwohner theils verjagt / theils getödet / theils zu Ihren Sclaven gemachet. Müssen nun also diese / und umligende / Insulen die Holländer für Ihre Herrschaft erkennen / sind Wort Herrn von Mandelslo / Lib. III. pag. m. 212.

† Herport hat eben das bemercket / Seiner Ost-Indianischen Reis-Beschreibung / am sechs und zwantzigsten / und folgendem / Blat. Johann von der Behr erzählet auch davon / gedachten Orts / pag. 53. Herr Olearius gedenckt dessen auch in Seinen Notis, über Mandelslo Bericht von der Insul Borneo, Lib. III. pag. m. 204.

Es ist sonst ein ungesund Land / und Wir / die Wir in die sieben Wochen Castellum VVilhelmi auf der Insul Damma. da gelegen / haben in der Zeit hundert und sieben und zwantzig Toden gehabt / ohne daß anderes / das meinste Volck / dazu erkrancket war / daran unser Commandeur (Torstmann war Sein Nam / ein Seeländer) Schuld hatte / der wie ein Schelm gehauset / und das Volck Hunger leiden lassen / daß Sie schwartz davon worden sind / unerachtet das Wasser auch in der Revier vorhin gantz gesaltzen war. Denn je weiter man in das Land kommt / je frischer Wasser ist. Wir durften Uns aber nicht weit auf das Land hinein wagen; Denn die Heyden bald mit drey / oder vier / hundert Mann von einem Berg / oder aus einem Busch heraus / gewischet / und was Des Autors Gefahr. Sich zu weit begab / geschwind nidergemacht / wie es Mir einsmahls Selbst überaus genau gestanden ist.

Denn unser Capitain, genannt Thomas Budel / von Nation ein Engelländer / hatte einen Leibschützen / der trefflich gut war im schiessen; mit dem / als Ich einsmahls auf der Insul nach Vögeln gegangen / die man Nußesser hiese / dergleichen auch viel in Banda gibt / welche die

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Cartaunen - Kartaune waren Vorlader-Geschütze des 15. und 16. Jahrhunderts.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Jacob Saar: Ost-Indianische Funfzehen-Jährige Kriegs-Dienste, Nürnberg 1672, Seite 47. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ostindianische_Kriegsdienste_b47.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)