Seite:Otmar Volcks-Sagen.pdf/15

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Und im Gegentheil, ein lachender Himmel, wohlgebaute Städte, der Anblick fruchtbedeckter Fluren, von glücklichen Menschen gepflegt, wie ein Garten Gottes, Frohsinn und das Gefühl der Ruhe und leicht befriedigter Bedürfnisse; müssen sie nicht Volkserzählungen veranlassen, deren Hauptcharakter Fröhlichkeit und schäkernde Laune ist? – Besonders haben die Ansichten, die sich dem Kinde und dem Jünglinge darbieten, den entscheidensten Einfluß auf das Kolorit der Volkssagen und Volkserzählungen.

Aber, diese Ansichten bleiben nicht, in demselben Lande, immer unverändert dieselben. Wachsende und sinkende Kultur, so wie Verschiedenheit der Regierungsverfassung und der politischen Verhältnisse, bilden die Gestalt des Landes um; und so wandeln und modeln sich auch die Volkserzählungen.

Nur aus der allmählichen, freilich nicht in einzelen Jahrzehenden bemerkbaren, aber doch unläugbar immer mehr sichtbar werdenden Milderung

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Johann Karl Christoph Nachtigal: Volcks-Sagen. Wilmans, Bremen 1800, Seite 15. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Otmar_Volcks-Sagen.pdf/15&oldid=- (Version vom 1.8.2018)