Seite:Pahl Pater Simpertus 099.jpg

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Eine alte Bäuerinn hatte sich aus Geiz und Habsucht dem Teufel gelobt, und den Kontrakt auf 25 Jahre abgeschlossen. Die Sache war so ziemlich bekannt. Denn die Hexe hatte, ohne daß man begreifen konnte, wie? einen großen Reichthum zusammen gescharrt, und war so schlimm und bösartig, daß niemand in ihrer Nähe wohnen konnte. Beleidigte sie jemand, so gaben die Kühe auf der Stelle rothe Milch, und die Hühner legten taube Eyer. Auch behauptete der Nachbar Michel, er sehe sie oft um Mitternacht auf der Ofengabel durch den Kamin hinaus fahren, und über den Häusern hinweg lavieren. Ihre Stunde war unterdessen gekommen. Sie begab sich bange und zitternd auf die in dem Kontrakte bezeichnete Stelle. Der böse Feind erschien, machte viele lustige Bocksprünge um sie her, stieß sie mit seinen Hörnern bald auf den Rücken, bald vor die Brust, und trieb so ein langes und ein breites ärgerlichen Unfug und Spektakel. Der Saiger auf der Dorfkirche schlug. Er ergriff sie am Korset, und fuhr mit ihr in die Höhe. In diesem Augenblicke aber rief sie jämmerlich: Heilige Mutter Gottes von der Thalwiese bitte für mich! Das entwaffnete den

Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottfried Pahl: Leben und Thaten des ehrwürdigen Paters Simpertus. Madrit [i.e. Heilbronn], 1799, Seite 99. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Pahl_Pater_Simpertus_099.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)