Seite:Pahl Pater Simpertus 112.jpg

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Xenien von Göthe u. Schiller keine Bitterkeit und keine Lästerung, die man damals nicht auch aus dem Munde des zürnenden Eiferers gehört hätte. Die Land-Dechanten erhielten den Befehl, die ihnen untergeordneten Priester genau zu beobachten. Man lernte die kräftigsten Stellen aus Stattler auswendig, um sie bey Gelegenheit an den Mann zu bringen. Man fand eines Morgens die Kritik der reinen Vernunft an den Pranger genagelt; und ein loser Vogel mahlte an die Thüre des Jesuiter-Kollegiums einen Galgen, an dem ein Priester hieng, mit der Ueberschrift Sebastian Mutschelle.

Simpert machte eine neue Probe bey Sr. Durchlaucht. Er hatte noch nie so gewaltig vor Höchstderselben deklamiert. Er bewies, was am Ende mit der neuen Philosophie heraus kommen werde. Er stellte Ihnen Himmel und Hölle vor. Aber der Fürst saß da, wie Sulzer, Lavater u. Füßli, als ihnen Obereit, in dem Gasthofe zu Lindau seine Gedichte vorlas. Da war kein Interesse für die gute Sache, keine Selbstständigkeit, kein Muth zu handeln. „Ich werde der Sache ein Ende machen, hieß es zwar; solche philosophische

Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottfried Pahl: Leben und Thaten des ehrwürdigen Paters Simpertus. Madrit [i.e. Heilbronn], 1799, Seite 112. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Pahl_Pater_Simpertus_112.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)