Seite:Pahl Pater Simpertus 122.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Denn alle die Ideen von Menschenrechten, Volks-Souvrainität, Freyheit, Gleichheit, Demokratie u. s. w. auf welche die französische Verfassung erbaut wurde, sind aus jener Philosophie herüber geholt. Sobald dieselbe einmal den biblischen Kraft- und Trostspruch: „es ist keine Obrigkeit, ohne von Gott!“ umgestoßen, und die gottlose Lehre von dem bürgerlichen Vertrage etablirt hatte, – so standen die Thronen auf Sand, und man gehorchte blos mehr, weil man mußte; und weil den Verkehrten noch das Gleichgewicht durch die Besserdenkenden gehalten wurden, die darauf lebten und starben, der Fürst könne ohne Verantwortung mit seinen Unterthanen schalten und walten, wie z. B. ich mit den wenigen Groschen in meinem Beutel.

Zwar behaupten die Jakobiner und Demokraten auf der linken und rechten Seite des Rheinstrohms, daß bloß die Bedrückungen, der Despotismus, die Aussaugungen und die übertriebene Volkshudeley der französischen Könige, Minister, Pfaffen und Edelleute den jüngsten Tag über ihr Vaterland gebracht haben. Das Sklavenjoch sey den Leuten unerträglich gewesen;

Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottfried Pahl: Leben und Thaten des ehrwürdigen Paters Simpertus. Madrit [i.e. Heilbronn], 1799, Seite 122. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Pahl_Pater_Simpertus_122.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)