Seite:Pahl Pater Simpertus 233.jpg

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beym Worte. Die Widerspenstigen wurden entlassen, und giengen aus dem Lande. Ihre Stellen erhielten lauter geprüfte Obskuranten und Jesuiten-Zöglinge aus Bayern und Ober-Schwaben. Nie war die Strahlenbergische Kirche reiner, als nun nach dieser großen Reduktion.

Simpert hatte den protestantischen Predigern des Landes eine ähnliche Mahlzeit zugedacht. Denn unter ihnen stack eben so viel Gift, als unter der Clique des Abbe, und fand man Gelegenheit sie zu entlassen, so war auch von dieser Seite das Land gesäubert, und man konnte dann durch den Verkauf ihrer Stellen dem Lutherthum wieder einen gewaltigen Stoß geben, und sich bey dem Fürsten empfehlen. Man hatte bey der allgemeinen Haus-Visitation auch ihre Bibliotheken und Pappiere versiegelt, und als der Befehl erfolgte, daß alle ketzerischen Bücher eingeliefert werden sollten, so nahmen ihnen unsere Kommissairs sogar Luthers Bibel und ihre Libros symbolicos hinweg. Unglücklicher Weise ist aber der König von Preußen der Garant des protestantischen Kirchenwesens in Strahlenberg.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottfried Pahl: Leben und Thaten des ehrwürdigen Paters Simpertus. Madrit [i.e. Heilbronn], 1799, Seite 233. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Pahl_Pater_Simpertus_233.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)