Wesens begründen könnte. Dies führt aber zur Untersuchung eines Bewußtseins von drei Dimensionen.
§ 18. Das Bewußtsein in drei Dimensionen.
Eine eingehende Charakteristik des dreidimensionalen Bewußtseins könnte nur durch eine allgemeine Bewußtseinslehre geliefert werden, und dies würde so ziemlich auf die Entwickelung eines philosophischen Systemes herauskommen. Da nun das tierische Bewußtsein im allgemeinen ein dreidimensionales ist, so müßte unter anderem auch jenes Moment betont werden, durch welches sich das dreidimensionale tierische Bewußtsein zu einem spezifisch menschlichen potenziert, was schon für sich eingehende physiologische und psychologische Untersuchungen erfordern würde. Man kann also hier nur eine Andeutung der Rolle von einer dritten Dimension für das Bewußtsein erwarten.
Wir kehren zu diesem Zwecke zu dem Wesen in zwei Dimensionen zurück, dessen Bewußtsein auf eine Ebene beschränkt ist, die ihm in eine Kante K verschwindet. Dreht sich dieses Wesen um 90° von der Kante ab, so erscheint ihm die Normale N ihrer ganzen Länge nach, wohingegen K in einen Punkt verschwindet. Ein Zurückdrehen um 90° hat zur Folge, daß N verschwindet und K wieder erscheint. Dieses Wesen kann es also nie dahin bringen, daß ihm beide Dimensionen K und N zugleich erscheinen. Während ihm eine Dimension K gegeben ist, verschwindet ihm die andere N in einen Punkt, ganz so als ob sie eine bloß subjektive oder Zeitdimension wäre.
Ähnlich verhält es sich mit dem eindimensionalen Wesen, dem zwar eine Dimension gegeben ist, dem aber dieselbe in einen Punkt verschwindet, ganz so als ob sie eine bloß subjektive oder Zeitdimension wäre. Damit es diese eine Dimension
Menyhért Palágyi: Neue Theorie des Raumes und der Zeit. Wilhelm Engelmann, Leipzig 1901, Seite 38. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:PalagyiRaumzeit.djvu/50&oldid=- (Version vom 1.8.2018)