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Wagen wieder in gerader Richtung weiter fuhr. Doch was bemerkte ich, als die Gefahr vorüber war und wir den Friedhof betraten! Auf meinem Mantel waren Bluttropfen. Ich musste mir wahrscheinlich beim Halten des Sarges an einem Stücke Eisen oder Nagel die Hand verletzt haben, denn auf derselben bemerkte ich eine breite Wunde.

„Mein Gott, Sie sind verwundet!“ rief das Fräulein.

„Ich habe mich nur etwas geritzt,“ antwortete ich vor Schmerz mit den Zähnen knirschend, denn von der kalten Luft fing die Wunde so zu brennen an, dass mir der Schmerz durch Mark und Bein ging. Ich griff in die Tasche, um mein Taschentuch heraus zu nehmen und die Wunde zu verbinden, aber o weh! ich hatte es bei Gabriel gelassen!

Das Mädchen verstand, was ich wollte.

Errötend zog sie ihr Battisttuch aus der Tasche, reichte es mir hin und ohne meinen Dank abzuwarten, eilte sie nach der Stelle hin, wo der Leichenwagen stehen geblieben war. Alles das geschah so schnell, dass die beiden Frauen ihre Abwesenheit gar nicht bemerkt hatten, denn als sie aufschauten, war das Mädchen schon wieder bei ihnen. Bei dem Verbinden der Hand bemerkte ich auf dem

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Rafael Patkanjan: Drei Erzählungen. Wilhelm Friedrich, Leipzig [1886], Seite 102. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:PatkanjanDreiErz%C3%A4hlungen.pdf/112&oldid=- (Version vom 1.8.2018)