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Summe zeigen, zweitens, dass Sie mir versprechen sich vor allem an mich zu wenden, wenn Sie in Geldnot sein sollten.“

„Hier haben Sie meine Hand!“ sagte ich zum Beweise, dass ich mit ihrem Vorschläge einverstanden sei.

„Hören Sie mich jetzt an! Ich habe in der Tasche einen Rubel und fünfzehn Kopeken. Mit diesen fünfzehn Kopeken werde ich so ziemlich bis morgen auskommen. Sollte ich morgen kein Geld erhalten, so hole ich mir bei Ihnen dreissig Kopeken. Sind Sie damit einverstanden?“

„Gut!“ erwiderte sie.

Als sie dieses letzte Wort aussprach, waren wir gerade an ihr Haus gekommen.

„Wollen Sie nicht in meine Wohnung eintreten?“ sagte sie mit solcher Unschuld und Harmlosigkeit, dass ihre Worte selbst in dem argwöhnischsten Menschen keinen Verdacht hätten erwecken können.

„O, ich möchte sehr gern Ihr Heim sehen,“ erwiderte ich, ohne irgend etwas dabei zu denken.

Es dämmerte schon. Die finstere und schmutzige Treppe war von keiner Lampe erleuchtet und in der Dunkelheit herum tastend gelangten wir mit Mühe zu ihrer Wohnung.

Empfohlene Zitierweise:
Rafael Patkanjan: Drei Erzählungen. Wilhelm Friedrich, Leipzig [1886], Seite 133. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:PatkanjanDreiErz%C3%A4hlungen.pdf/143&oldid=- (Version vom 1.8.2018)