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dem Dienst der östlichen Gläubigen. In ihren Münstern waren die Priesterköniglichen, Reiche sowohl wie Arme, und die Ritter nicht anders als das untergeordnete Volk, alle bunt durcheinander zu finden; hier lagen sie und bekreuzigten sich, und hier sangen ihre Priester die Messe, bis auf das Hochamt im Dome der Königspfalz, das dem Herrscher vorbehalten war. Alle Berichte stimmen darin überein, daß die Johanniden ein frommes Volk gewesen sind.

Die Johanniden waren jedoch auch glücklich; weltfroh, ohne Eitelkeit, den irdischen Genüssen hold, ohne darum in deren Abgötterei zu verfallen. Sie waren wohltätig und maßvoll, die Tugend zugleich und der Tugend Vorbild. Schon ihre Verfassung, auf eine edle Achtung alles Achtenswerten gegründet, unterschied sich aufs vorteilhafteste von dem niedern Sklavenwesen und den Greueln der umgebenden Kriegerstämme. Aus ihren Gesetzen war das meiste entnommen, was die rohen Sitten ihrer hunnischen Nachbarn auf ein Erträgliches milderte. Die Kinder des Johannes hatten Redner und Sänger, Chöre, die zu Ostern und zum Dreikönigstag das ganze Land durchzogen und reich bei allen Haustüren bedacht wurden; sie hatten wohlausgestattete oströmische Bäder und Theater.

Nach seiner Legende stammte dieses ferne Volk von dem Erzvater Abraham ab. Abraham hatte zwei Söhne: Isaak und den unechten Ismael; gemäß alter Überlieferung jedoch

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Paul Adler: Elohim. Hellerauer Verlag, Dresden-Hellerau 1914, Seite 63. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Paul_Adler_Elohim.pdf/65&oldid=- (Version vom 14.9.2022)