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und straffen, wie von einer unsichtbaren Spinne gesponnenen Faden fest. Bei näherm Hinblicken bestand sie aus keinem andern Stoff als aus Menschen, aus unzähligen Jünglingen und Männern, Kindern, Frauen und Greisen. Alle waren nur nackt und rangen gegen ihren Hinabfall in voller Verzweiflung, indem sie zu dem kaum merklichen Faden hinstrebten, doch war ihr Knäuel ganz unentwirrbar und hoffnungslos. Und wie der Papst ihnen zu helfen strebte, ohne daß er noch das Mittel ahnte, da sah er, wie ihre schönen Glieder sich lösten und ihre schönen Gesichtszüge verschieden, und der Papst fiel besinnungslos in seinem Gemach auf den Teppich nieder. Danach ließ er am folgenden Tag einige berühmte Kluniazenser zu sich kommen.

Die Kluniazenser belehrten ihn, daß er sich seines höchsten, ihm anvertrauten Amtes unkräftig gezeigt hätte. Seine Aufgabe war es, die Erscheinungen mit der geeigneten Materie zu taufen, oder wenn sie schon getauft waren, ihnen aus seinem noch ungeweihten Brot auf seinem Tischchen das heilige Abendmahl zu bereiten. Der heilige Vater war Priester, doch hatte er sich seiner Vorrechte, besonders seit seinen neuerlichen Studien, fast entwöhnt. Der Abt der strengen Kongregaten bat den Papst, drei seiner jungen, gewissenhaften Mönche zur Fortsetzung der zu lange versäumten Heidenbekehrungen über das Meer auszusenden. Sylvester erteilte dazu die Erlaubnis, und die Brüder bestiegen in Antium das erste gegen den

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Paul Adler: Elohim. Hellerauer Verlag, Dresden-Hellerau 1914, Seite 78. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Paul_Adler_Elohim.pdf/80&oldid=- (Version vom 15.9.2022)