„Ihr Kinder seid gehorsam euren Eltern in dem Herrn; denn das ist billig.“[1] Beachtet ihre Lehren und ihren Rath! Vorausgesetzt nämlich, daß Herren und Eltern nur das befehlen, was recht ist; weil sie sonst, wenn sie etwas Unerlaubtes verlangten, sich selbst entehren würden, so wie Unterthanen und Kinder ihre Vorgesetzten und Eltern entehren, wenn sie ihnen in ungerechten Dingen gehorchen. In diesem Sinne gebraucht auch Christus das Wort Ehre, wenn er sagt: „Ich habe keinen Teufel, sondern ich ehre meinen Vater und ihr verunehret mich.“[2] d. h.: Ich thue den Willen meines Vaters in Allem, was ich thue; ihr aber wollt mich nicht hören; ihr verwerfet meinen Rath, und wollt meiner Stimme nicht gehorchen. Es war nicht Verweigerung des Hutabnehmens, des Kniebeugens oder der leeren Titel, der er sie beschuldigte; nein, ihr Ungehorsam war es, den er ihnen vorwarf; weil sie sich ihm, den Gott gesandt hatte, widersetzten und nicht an ihn glaubten. Darin bestand die Unehre, die sie ihm erwiesen; indem sie ihn, den Gott zum Heile der Welt verordnet hatte, als einen Betrüger behandelten. Und leider giebt es auch in unsern Tagen nur zu Viele, die ihn so entehren! Ferner sagt Christus in demselben Sinne: „Damit sie Alle den Sohn ehren, wie sie den Vater ehren. Wer den Sohn nicht ehret, der ehret auch den Vater nicht, der ihn gesandt hat.“[3] D. h.: Diejenigen, die Christo kein Gehör geben, ihn nicht göttlich verehren und anbeten, und ihm nicht Gehorsam leisten, die hören, verehren und gehorchen auch Gott nicht. Da sie vorgaben, an Gott zu glauben, so hätten sie auch
Wilhelm Penn: Ohne Kreuz keine Krone. Georg Uslar, Pyrmont 1826, Seite 154. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Penn_Ohne_Kreuz_keine_Krone.djvu/162&oldid=- (Version vom 1.8.2018)