erwägen, was für ein Mittel der arme, von seinem Selbstvertrauen betrogene Petrus in seiner Furcht ergriff, um den Andern ihre Gedanken von ihm zu benehmen; denn „er fing an zu fluchen und zu schwören.“ Ein trauriger Behelf! Er glaubte aber vielleicht, das sicherste Mittel, allen Verdacht zu entfernen, würde das seyn, wenn er etwas thäte, was mit Christo und seiner Lehre am wenigstens übereinstimmte. Der Kunstgriff gelang auch; er brachte sie mit ihren Einwendungen zum Schweigen und Petrus ward nun für eben so rechtgläubig als Einer von ihnen gehalten. Auf diese Weise entging Petrus nun zwar den Nachforschungen der Menschen, aber des nicht dem Hahnengeschrei, das in seine Ohren drang, und ihn an die Worte seines geliebten leidenden Herrn erinnerte. „Er ging hinaus und beweinte bitterlich,“ daß er seinen Meister verleugnet hatte, der nun überliefert war, auch für ihn in den Tod zu gehen.
§. 9. Der letzte Grund, den ich zur Rechtfertigung unserer Sitte: einzelne Personen nur in der einfachen Zahl anzureden, noch anzuführen habe, hat, meiner Ansicht nach, das größte Gewicht; und da er allen Menschen einleuchtet, so werden unsere Tadler am wenigsten Etwas dagegen vorbringen können. Er besteht darin, daß man es uns nicht zumuthen müsse, einem Gebrauche nachzugeben, der gerade den höchsten Grad des Stolzes sterblicher Menschen darin beweiset, daß sie von ihren Mitmenschen eine bessere, anständigere oder höflichere Sprache verlangen oder erwarten, als sie selbst gegen den unsterblichen Gott, ihren großen Schöpfer, gebrauchen, wenn sie ihm Verehrung und Anbetung leisten. Bist
Wilhelm Penn: Ohne Kreuz keine Krone. Georg Uslar, Pyrmont 1826, Seite 200. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Penn_Ohne_Kreuz_keine_Krone.djvu/208&oldid=- (Version vom 1.8.2018)