Seite:Penn Ohne Kreuz keine Krone.djvu/254

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Reichthums. Geld zu besitzen, ist an sich eine erlaubte Sache; aber die „Geldliebe oder der Geitz ist die Wurzel alles Uebels,“ wenn anders der Mann Gottes wahr redet. Auch ist Reichthum nicht unerlaubt; allein Diejenigen, „die da reich werden wollen, fallen in mancherlei Versuchungen und Stricke, und in viele thörichte und schädliche Lüste, welche sie ins Verderben bringen,“[1] wenn derselbe Apostel auch hierin die Wahrheit sagt. Er nennt den Reichthum ungewiß, um die Thorheit und die Gefahr Derer zu zeigen, die mit ihren Herzen danach trachten. In Gottes Augen ist der Geitz ein Greuel, und er hat Allen, die sich desselben schuldig machen, große Gerichte angekündigt. Dem Volke Israel warf Gott ehemals den Geitz als eine Ursache seiner Gerichte vor. „Ich war zornig über die Untugend ihres Geitzes, und schlug sie,“ sagt der Herr;[2] und an einem andern Orte: „Denn sie geitzen allesammt, Kleine und Große, und beide, Propheten und Priester, lehren allesammt falschen Gottesdienst. Darum will ich ihre Weiber den Fremden geben, und ihre Aecker Denen, die sie verjagen werden.“[3] Auch klagte Gott, „daß ihre Augen und ihr Herz nur auf ihren Geitz gerichtet waren.“[4] Diese Klagen über ihren Geitz erneuerte und wiederholte Gott durch Ezechiel in den Worten: „Und sie werden zu dir kommen in die Versammlung, und vor dir sitzen, als mein Volk, und werden deine Worte hören, aber nicht darnach thun; sondern sie werden dich anpfeifen und gleichwohl fortleben nach ihrem Geitze.“[5] Darum forderte Gott es auch bei


  1. 1 Tim. 6, 9. 10.
  2. Jes. 57, 17.
  3. Kap. 6, 13. Kap. 8, 10.
  4. Kap. 22, 17.
  5. Ezech. 33, 31.
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Wilhelm Penn: Ohne Kreuz keine Krone. Georg Uslar, Pyrmont 1826, Seite 246. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Penn_Ohne_Kreuz_keine_Krone.djvu/254&oldid=- (Version vom 1.8.2018)