schädlich machten, auch diese ihre Nützlichkeit auf die Seite gesetzt werden; wievielmehr sollte man sie denn aber nicht als bloß gleichgültige Dinge verleugnen? Wir müssen niemals unser Privatvergnügen der öffentlichen Wohlfahrt vorziehen, noch uns den Gebrauch gleichgültiger Dinge erlauben, wenn wir wissen, daß es dem Gemeinwohle nachtheilig seyn würde, wie dieses wirklich der Fall mit allen solchen Dingen ist, durch deren Gebrauch man, aufs gelindeste genommen, Andern ein böses Beispiel giebt und sie zur Nachahmung desselben reitzt. Daher gebieten uns Vernunft und Pflicht, nur solche Dinge zu den unentbehrlichen zu rechnen, die mit „einem göttlichen Leben und Wandel“[1] übereinstimmen, und unsere Freiheit ihres Gebrauches nach dem, was unserm Nächsten zuträglich ist, abzumessen. Hier treten also zwei Verpflichtungen ein; die erste ist: daß man in solchen Dingen kein Beispiel gebe, deren Gebrauch, wenn er auch an sich selbst unschädlich ist, doch unserm Nächsten in dem Mißbrauche derselben und in seiner übertriebenen Eitelkeit bestärken würde; und die zweite bestehet darin: daß man bei dem Gebrauche unerlaubter Dinge auf diejenigen religiösen Personen Rücksicht nehme, denen die eitlen Moden, Gebräuche, Vergnügungen etc. anstößig sind, und sie daher gänzlich vermeide.[2]
§. 6. Was nun Diejenigen betrifft, die aller meiner angeführten Gründe ungeachtet, dennoch in allen diesen Thorheiten bleiben wollen, so muß es ihnen selbst einleuchten, daß sie keinen andern Beweggrund dazu haben können, als weil sie tief darin verwickelt und ihre Neigungen
Wilhelm Penn: Ohne Kreuz keine Krone. Georg Uslar, Pyrmont 1826, Seite 352. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Penn_Ohne_Kreuz_keine_Krone.djvu/360&oldid=- (Version vom 1.8.2018)