Hülfe und den Beistand des allmächtigen Gottes keine Ansprüche machen, wenn sie mit ihren Ausgaben für eitle Vergnügungen fortfahren, während sie die Bedürfnisse der Unglücklichen unbefriedigt lassen; besonders wenn man erwägt, daß Gott sie nur zu Haushaltern gesetzt hat, die einander dienen, helfen und unterstützen sollen. Ja, diese Pflichten sind so bestimmt eingeschärft, daß wir, wenn wir sie unterlassen, nicht ohne Grund den schrecklichen Ausspruch erwarten müssen: „Gehet von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer.“ u. s. w.[1] Wohingegen das Besuchen der Kranken und Gefangenen und die Unterstützung der Dürftigen in den Augen Jesu solche vortreffliche Eigenschaften sind, daß er Diejenigen, die es daran nicht ermangeln ließen, mit dem erfreulichen Ausspruche selig preisen wird: „Kommet her, ihr Gesegneten meines Vaters, ererbet das Reich, das für euch bereitet ist“, u. s. w. Die Großen der Erde sollten also nicht, wie der Leviathan im Meere, die Kleinen zu ihrer Beute machen, und noch vielweniger mit dem Leben und der mühsamen Arbeit der Geringern Scherz treiben, um ihre zügellosen Neigungen zu befriedigen.
§. 11. Sei es mir daher erlaubt, den bürgerlichen Obrigkeiten einen Vorschlag zu thun, der ihre ernste Betrachtung zu verdienen scheint. Nämlich: wenn in jedem Gerichtsbezirke die Einwohner dazu aufgefordert und aufgemuntert würden, das Geld, welches sie für eitle Ueberflüssigkeiten, z. B. Spitzen, Juwelen, Stickereien, Besetzungen auf Kleider, kostbare Verzierungen an Mobilien, und für unnöthige Dienerschaft ausgeben, nebst dem, was sie gewöhnlich bei Gastmählern, Festen, oder beim Spiele
- ↑ Matth. 25, 34–41.
Wilhelm Penn: Ohne Kreuz keine Krone. Georg Uslar, Pyrmont 1826, Seite 361. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Penn_Ohne_Kreuz_keine_Krone.djvu/369&oldid=- (Version vom 1.8.2018)