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Nro. 157 Violette Jerusalems-Pflaume – Anfang September.
210 Eugen Fürst’s Frühzwetsche – Mitte September.
124 Violette Diaprée – Ende August.
b. Gelbe Früchte.
Nro. 088 Scanarda – Anfang August.
045 Gelbe Frühzwetsche – Mitte August.




II. Praktischer Obstbau und Obstbenutzung.

Die Obstausstellung zu Stäfa am Zürcher See, und Bemerkungen über die Obstcultur in der Schweiz.
Vom Garteninspector Ed. Lucas in Hohenheim.

Von dem Verein für Landwirthschaft und Gartenbau im Kanton Zürich erhielt ich die überaus ehrenvolle und gütige Einladung, auf Kosten desselben zu dem Landwirthschaftlichen Fest, welches am 8. Oktober und den folgenden Tagen zu Stäfa, einem der reizendsten Punkte am Zürcher See stattfinden und mit welchem eine größere Obstausstellung verbunden seyn sollte, zu kommen, um bei der Bestimmung der Obstsorten mitzuwirken. Ich verhehlte mir keinen Augenblick die Schwierigkeit dieser Aufgabe, doch sagte ich von Herzen gern zu, in der sicheren Hoffnung, manche Obstsorten, die ich in unserer, der Schweiz bezüglich der vorherrschenden Obstsorten, sehr ähnlichen Bodenseegegend, kennen gelernt, dort wiederzufinden, sowie die von Bollwiller aus verbreiteten Sorten, die mir ebenfalls großentheils bekannt waren, zu finden, (indem von jenen Gärtnereien jährlich viele Sendungen in die Schweiz gehen), so daß ich also hoffen konnte, manche gute Bekannte unter den dortigen Obstsorten anzutreffen. Besonders aber durfte ich erwarten, viele höchst werthvolle, jenen Gegenden eigenthümliche und noch nirgends beschriebene Obstsorten kennen zu lernen, von denen gewiß nicht wenige einer allgemeineren Verbreitung werth seyen. Diese Erwartungen trafen vollkommen zu und wenn ich Einiges dazu beizutragen vermochte, daß zahlreiche Namen derselben Sorte auf den Diel’schen Namen zurückgeführt wurden (wobei mir Oberdieck’s „Anleitung“ stets als Richtschnur diente), daß ferner manche falsch bezeichnete Sorte ihren systematischen Namen erhielt, manche noch unbekannte nun ihrem wahren Werth nach beachtet wurde, so war der Vortheil, den ich für mich aus der Ausstellung gewann, doch ein ungleich größerer, sowohl dadurch, daß ich eine große Zahl mir noch unbekannter guter Obstsorten kennen lernte, als auch, daß ich die mir bekannten in den dortigen Formen und Abänderungen studiren konnte. Letzteres halte ich für einen Pomologen für äußerst wichtig; jemehr man Ausstellungen in verschiedenen Gegenden besucht und genau durchforscht hat, je schärfer prägt sich der Charakter der einzelnen Obstsorten uns ein und desto leichter sind wir im Stande, selbst unter bedeutenden Abweichungen in Form und Farbe doch die Sorte sogleich richtig zu bestimmen. Und der über dem Ausgang des Ausstellungslokals befindliche

Empfohlene Zitierweise:
Ed. Lucas, J. G. C. Oberdieck (Hrsg.): Monatsschrift für Pomologie und praktischen Obstbau I. Franz Köhler, Stuttgart 1855, Seite 88. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Pomologische_Monatshefte_Heft_1_088.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)