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September und ist häufiger Vermehrung werth, indem der Baum in einer warmen Lage reichlich tragbar ist. Die Frucht steht zwar im hohen Geschmacke jener nach, man kann sie aber 14 Tage vor der gemeinen Zwetsche auf den Markt bringen, was ihr großen Werth gibt.

Ich erhielt davon Zweige von Dittrich aus Gotha mit Namen Wangenheim’s Pflaume, s. dessen system. Handbuch der Obstkunde, II. Bd. Seite 199.

257. Lucas’s Frühzwetsche. I. Rang.

Liegel’s Beschreibung neuer Obstsorten. I. Heft, S. 54.

Eine stark mittelgroße, dunkel-violette, eiförmige Zwetsche.

Eine sehr brauchbare, gute, der gemeinen Zwetsche im Geschmacke und Form ähnliche Frucht. Zeitigt mit der Wahren Frühzwetsche, Anfangs September. Der Baum, im Garten c, in einer ganz freien Lage, trägt fast jährlich, und oft reichlich, ist daher allgemein zu empfehlen, da um diese Zeit Zwetschen noch selten sind.

Ich erzog diese Frucht aus dem Stein der Johannispflaume, und beschrieb sie in den vereinigten Frauendorfer Blättern 1844, S. 197. als: Nr. 339. der Sämling der Johannispflaume, I. Generation, III. Baum und gab

auch unter dieser Benennung Zweige ab. Erst im Jahre 1851 erlaubte ich mir, den verdienstvollen Namen Lucas, jetzigen k. Garten-Inspektor zu Hohenheim, damit zu ehren. Oberdieck’s Anleitung, Seite 458.

Anm. d. Red. Zeigte sich auch im Hannoverschen ebenso werthvoll.

O.

41. Catalonischer Spilling. I. Rang.

Eine kleine, gelbe, ovale Damaszene – Zwetsche.

Sie hat einen lieblich angenehmen Geschmack, und ist die früheste Pflaume. Zeitigt Ende Juli, verdient daher in jedem Garten einen Platz, verlangt aber eine warme, geschützte Lage. Der Baum trägt wohl fast jährlich, aber selten bedeutend. Heißt auch Catalonische Pflaume, Gelbe Frühpflaume, Jaune hative. Prune jaune hative. Oberdieck’s Anleitung, S. 472.

Anm. d. Red. Güte war im Hannover’schen ebenso, die Tragbarkeit aber, wenigstens in sechs Jahren, wo ich in Sulingen einen schönen jungen Baum hatte, höchst gering. Seitdem mißglückte es einen neuen Baum schon anzuziehen. Vielleicht ist das von Diel erhaltene Reis etwas krank gewesen.
O.

88. Scanarda[WS 1]. I. II. Rang.

Liegel’s Beschreibung neuer Obstsorten. I. Heft, S. 37.

Eine mittelgroße, gelbe, lang umgekehrt-eiförmige Zwetsche.

Gehört zu den guten Frühzwetschen. Zeitigt im ersten Drittel des August, hält sich wegen ihrem festen Fleische lange am Baume, der in einer halbgeschützten Lage ziemlich fruchtbar ist; eine neue Frucht.

Ich erhielt davon Zweige aus der Zentralobstbaumschule in Gratz im Jahre 1836, angeblich aus Pavia.

15. Johannispflaume. I. Rang.

Liegel’s system. Anleitung. II. Heft, Seite 208.

Eine kleine, schwarz-blaue ovale Damaszene.

Ist eine der frühesten Früchte, schon reif im ersten Drittel des August, und dabei von einem sehr edlen Geschmacke. Die Tragbarkeit des Baumes in etwas geschützter Lage ist zwar nicht immer, aber doch öfters strotzend. Darf in keinem Garten fehlen. Oberdieck’s Anleitung, S. 461.

Es kommen davon folgende Synonyme vor, Noire de Montreuil, Damas noir hative, Prune de St. Cyr, Prune de St. Jean, schwarze Frühpflaume. Ich cultivire noch drei andere kleine, blaue Frühpflaumen: 197 Frühe Leipziger

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Scanada (vgl. Anzeige von Druckfehlern)
Empfohlene Zitierweise:
Ed. Lucas, J. G. C. Oberdieck (Hrsg.): Monatsschrift für Pomologie und praktischen Obstbau I. Franz Köhler, Stuttgart 1855, Seite 155. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Pomologische_Monatshefte_Heft_1_155.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)